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Mysteriöse Erkrankung: Diese Motte in Nepal macht anscheinend Kinder blind


Mysteriöse Erkrankung
Verdacht: Diese Motte macht Kinder blind

Von t-online, sha

Aktualisiert am 06.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Motte der Gattung Gazalina: Das Tier kommt überwiegend in Nepal vor.Vergrößern des Bildes
Motte der Gattung Gazalina: Das Tier kommt überwiegend in Nepal vor. (Quelle: Licheng Shih / iNaturalist / CC BY 4.0)
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Ärzte sind ratlos: Eine Augenentzündung führt bei Kindern in Nepal regelmäßig zur Erblindung. Auslöser könnte laut neuen Erkenntnissen eine Motte sein.

Es beginnt mit einer schmerzlosen Rötung meist nur eines Auges. Wird die Erkrankung nicht behandelt, verlieren die Patienten – oft Kinder – in vielen Fällen innerhalb weniger Tage ihr Augenlicht.

Die mysteriöse Krankheit namens Saisonale hyperakute Panuveitis, kurz Shapu, macht nepalesischen Ärzten und Eltern jedes Jahr im Spätsommer am Ende der Monsunzeit zu schaffen. Die Ursache für das Augenleiden? Unbekannt. Als mögliche Auslöser galten bislang Bakterien der Gattung Streptokokken und Staphylokokken – doch eindeutig war das nicht.

Nun haben Forscher der Tribhuvan-Universität in Nepal einen neuen Verdacht: Eine Motte der Gattung Gazalina könnte für die mysteriöse Augenerkrankung verantwortlich sein, wie das Magazin "Nature" berichtet. Ein Argument für diese These: Die Motten seien in Schwärmen am Ende der Monsunzeit in Nepal unterwegs – wenn die Augenerkrankung ausbricht.

Umfragen bestärken Verdacht

Ein weiterer Zusammenhang: Bei Befragungen gaben die kleinen Patienten an, dass sie vor Ausbruch der Erkrankung direkten oder indirekten Kontakt mit einer "weißen Motte" gehabt hätten.

Eine Online-Umfrage der Forscher habe ein ähnliches Ergebnis gebracht, heißt es. Dort sei ein erheblicher Unterschied zwischen Menschen mit der Erkrankung und einer Kontrollgruppe festgestellt worden. Die an Shapu erkrankten Personen hätten "fast siebenmal häufiger" angegeben, Kontakt zu einer "weißen Motte" gehabt zu haben als die Kontrollpersonen.

Um welche Motte es sich genau handelt, wollen die Forscher laut "Nature" jetzt herausfinden. In Nepal gebe es drei Mottenarten der Gattung Gazalina, die alle weiß sind. Dass alle drei Mottenarten für die Augenerkrankung verantwortlich sind, sei nicht ausgeschlossen.

Laboruntersuchungen sollen weitere Erkenntnisse bringen

Dafür untersuchten die Forscher bestimmte Bereiche in Nepal, in denen die Krankheit auffällig oft vorgekommen sei. Diese Orte wollten die Forscher auf ökologische Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Vegetationstyp und Höhe untersuchen und mit den Lebensbereichen der Mottengattungen vergleichen.

Zudem erhofften sich die Wissenschaftler weitere Erkenntnisse durch die Untersuchung von Glaskörperflüssigkeiten von Augen infizierter Patienten. Darin enthaltene Substanzen sollen laut "Nature" mit Mottenhaaren verglichen werden, um ein darin enthaltendes Toxin in der Flüssigkeit ausfindig zu machen.

Bislang gebe es noch keine Ergebnisse, heißt es. Die Forscher hofften aber, dass schon bald "eine Lösung für dieses seit Langem bestehende Rätsel in Sicht ist". Bis dahin haben die Menschen in Nepal weiter mit der mysteriösen Krankheit zu kämpfen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • nature.com: "Are these moths blinding children? Nepalese researchers seek answers"
  • eyewiki.aao.org: "SHAPU - Seasonal Hyperacute Pan-Uveitis"
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