t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitGesundheit aktuell

Studie: Horrormeldungen besser aushalten – Das können Sie tun


Neue Studie zur Resilienz
Wie wir den täglichen Nachrichten-Horror am besten überstehen

Von t-online, trf

19.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Drei Personen sitzen in den Trümmern nach dem Erdbeben 2023 in der Türkei: Eine neue Studie zeigt, wie wir besser mit schlechten Nachrichten umgehen können.Vergrößern des Bildes
Drei Personen sitzen in den Trümmern nach dem Erdbeben 2023 in der Türkei: Eine neue Studie zeigt, wie wir besser mit schlechten Nachrichten umgehen können. (Quelle: IMAGO/Carol Guzy)

Schlechte Nachrichten sind Teil unseres Alltags. Klar ist: Sie wirken sich auch negativ auf unsere Gemütslage aus. Was hilft dagegen?

Bad news are good news ("Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten") – so lautet eine alte Weisheit in der Medienbranche. Übersetzt gesagt: Schlechte Nachrichten treffen bei uns auf mehr Interesse als das Positive im Leben. Terrorattacken, Naturkatastrophen und tragische Familienschicksale werden am intensivsten verfolgt, brennen sich tiefer ins Gehirn ein und werden besser memoriert als ein schönes Ereignis.

Dass sich die dauernden Unglücksmeldungen negativ auf die menschliche Psyche auswirken, ist einleuchtend. Wenn wir konstant mit den schlechten Handlungen einzelner Menschen konfrontiert werden, verzerrt sich unsere Wahrnehmung. Der Glaube an das Gute im Menschen und damit auch der Menschheit im Ganzen geht verloren.

Eine Studie zum menschlichen Gemütszustand

Ein Team von Psychologen an der University of Essex hat daher in einer Studie untersucht, ob positive Meldungen diesen Auswirkungen von schlechten Nachrichten entgegenwirken können.

Die insgesamt 1.800 Teilnehmenden wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt, denen unterschiedliche Meldungen gezeigt wurden. Eine Gruppe bekam nur positive Nachrichten, eine andere lediglich Schreckensmeldungen. Eine weitere Gruppe wurde mit beidem konfrontiert. Jeweils davor und danach wurden die Teilnehmenden in einem Fragebogen zu ihrem Gefühlszustand befragt.

Die Gruppen sahen Videoclips oder lasen kurze Meldungen, beispielsweise zu einem Terroranschlag, der sich im Vereinigten Königreich kurz vor der Studie ereignet hatte.

Schlechte Nachrichten erzeugen schlechte Gefühle

Die Probanden, die Clips über schlechtes Handeln anderer Menschen zu sehen bekamen, berichteten über den Anstieg eines negativen Gemütszustandes und eine signifikante Minderung ihrer positiven Stimmung.

Im Gegensatz dazu gaben die Mitglieder der Gruppe, die gleichermaßen mit positiven sowie negativen Nachrichten konfrontiert wurde, zwar einen Anstieg ihrer schlechten Stimmung an. Bei ihrer guten Laune gab es aber keinen Unterschied.

Freundlichkeit und Nächstenliebe als Puffer

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Nachrichten, die gute Taten von anderen Menschen zeigen, die Stimmung am meisten heben und dabei helfen, der Negativität von schlechten Nachrichten entgegenzuwirken.

Lustige und herzerwärmende Nachrichten würden als Puffer vor Horrormeldungen fungieren und starken emotionalen Stress abmildern. Gleichzeitig soll das Voraugenführen der Freundlichkeit anderer Personen unseren Glauben an das Gute im Menschen verstärken.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Mehr positive Nachrichten

Wenn negative Meldungen zusammen mit guten Nachrichten wahrgenommen werden, wirke sich das positiv auf den Gefühlszustand aus. Dadurch werde ebenfalls das Gefühl verringert, dass die Welt gefährlich und grausam ist. Dies sei wichtig für unser seelisches Wohlbefinden.

Das Forscherteam plädiert daher für eine ausgeglichenere Berichterstattung. Die Ergebnisse der Studie sollen Medienmacher darin bestärken, öfter einen Blick auf die Gütigkeit anderer Menschen zu richten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • journals.plos.org: "Buffering the effects of bad news: Exposure to others’ kindness alleviates the aversive effects of viewing others’ acts of immorality" (Mai 2023).
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Themen A bis Z



TelekomCo2 Neutrale Website