Digitalisierung im Gesundheitswesen Gesundheitslotse soll medizinische Ersteinschätzung liefern
Am Wochenende und außerhalb der Öffnungszeiten von Arztpraxen kann es in der Notaufnahme voll werden. Ein digitaler Gesundheitslotse soll das ändern.
Melden sich körperliche Beschwerden außerhalb der Öffnungszeiten beim Arzt, sind Patienten oft verunsichert, ob die Behandlung noch bis zum nächsten Tag warten kann oder sie lieber direkt die Notaufnahme aufsuchen sollten.
Um diese Entscheidung zu erleichtern, hat die Universitätsmedizin Halle mit dem "Digitalen Gesundheitslotsen" ein webbasiertes Unterstützungssystem zur Bewertung der eigenen Symptome entwickelt.
Entlastung für die Notaufnahme
Anhand eines Fragenkatalogs bewertet die Software Symptome und mögliche Vorerkrankungen und gibt eine Empfehlung, wie die Universitätsmedizin Halle am Mittwoch mitteilte. "So ermöglichen wir nicht nur die geeignete Versorgung zum richtigen Zeitpunkt, wir geben den Menschen auch mehr Sicherheit bei medizinischen Fragen und entlasten die Mitarbeitenden in der Notaufnahme", erklärte Projektleiter Jens Schneider.
Das Angebot ist online rund um die Uhr erreichbar. Es handelt sich den Angaben zufolge um eine lernende, geschlossene Künstliche Intelligenz. In einer zweiten Stufe solle der digitale Gesundheitslotse ab Spätsommer 2023 in der Zentralen Notaufnahme genutzt werden, um behandelnden Ärzten zusätzliche Informationen weiterzuleiten.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa