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Fastenzeit: Was bringen Zuckerverzicht und digitale Auszeit?


Nach dem Karneval
Fasten: Welche modernen Optionen es gibt

Von afp
Aktualisiert am 22.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau isst Salat (Symbolbild): In der Fastenzeit versuchen viele, sich gesünder zu ernähren.Vergrößern des Bildes
Eine Frau isst Salat (Symbolbild): In der Fastenzeit versuchen viele, sich gesünder zu ernähren. (Quelle: Sasithorn Phuapankasemsuk/Getty Images)

Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Die religiöse Tradition hat viele neuzeitliche Nachfolger. Welche Fasten-Möglichkeiten es heute gibt und was sie bringen.

Nach der heißen Karnevalsphase steht die traditionelle Fastenzeit vor der Tür. Dem Brauch folgend lassen manche Menschen von Aschermittwoch bis Ostern die Finger von Alkohol oder Süßigkeiten, andere verzichten zumindest zeitweise auf Smartphone oder Auto. Viele entscheiden sich auch für eine klassische Fastenkur. Fragen und Antworten zum Fasten:

Welchen Ursprung hat die Fastenzeit?

Die Tradition des Fastens kommt in den meisten großen Weltreligionen vor. Die traditionelle Fastenzeit im Christentum dauert von Aschermittwoch bis zum Samstag vor Ostern, also in diesem Jahr bis zum 8. April. Sie wird teils auch Passionszeit genannt und soll an die Leidensgeschichte von Jesus bis zu seiner Kreuzigung erinnern, der an Karfreitag gedacht wird.

Christen fasten in dieser Zeit für 40 Tage und besinnen sich so auf ihren Glauben. Sonntage werden jedoch nicht mitgerechnet, sodass die Fastenzeit 46 Tage dauert. Traditionell wird unter Fasten der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel oder eine Reduktion der Nahrungsaufnahme verstanden. Ähnliche Traditionen gibt es im Judentum vor Jom Kippur sowie im Islam im Ramadan.

Welche Fasten-Möglichkeiten gibt es neben Nahrungsverzicht?

Heute ist die Fastenzeit für viele eher eine Zeit allgemeiner Einkehr und Reflexion. Die Bandbreite, die Interessierten zur Verfügung steht, ist groß. In der evangelischen Kirche gibt es die Aktion "Sieben Wochen ohne". Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit" und will dazu anregen, sich selbst und anderen Mut zu machen.

Anregungen für Klimagerechtigkeit und Umweltschutz dagegen will die Aktion "Klimafasten" der Kirchen geben, die in diesem Jahr in jeder Fastenwoche für ein anderes Thema sensibilisieren möchte. Das Motto der ersten Woche etwa lautet "Energie wertschätzen", in der letzten ist das Thema "Glück".

Medienexperten empfehlen darüber hinaus eine "digitale Auszeit", also den bewussten Verzicht auf Fernsehen, Computer und Smartphone. Angesichts des steigenden Medienkonsums und seiner Folgen stößt dies bei vielen Menschen auf Resonanz, auch wenn sie nicht religiös sind. Um Kinder und Jugendliche zum Medienfasten zu animieren, sollten Familie aber gemeinsam festlegen, welche Geräte an welchen Tagen und zu welchen Zeiten Pause haben sollen.

Wie verbreitet ist das Fasten?

Laut einer aktuellen Umfrage der Krankenkasse DAK Gesundheit verzichteten etwas über 60 Prozent der Menschen schon einmal für mehrere Wochen gezielt auf ein bestimmtes Genussmittel oder Konsumgut. In der Verzichtsrangliste ganz oben stand Alkohol, gefolgt von Zucker und Süßigkeiten sowie Fleisch. Vielen geht es demnach vor allem um gesundheitliche Aspekte.

Auch der Wunsch, weniger zu rauchen sowie weniger Medien zu konsumieren, spielte für die Menschen der repräsentativen Befragung zufolge eine große Rolle. Zugleich stellte die DAK regionale Unterschiede fest: So war der Anteil der Fastenwilligen in Baden-Württemberg und Bayern besonders hoch.

Was bringt das klassische Fasten?

Beim klassischen Fasten, das nicht zwingend einen religiösen Hintergrund haben muss, wird für eine bestimmte Zeit völlig oder teilweise auf Essen verzichtet. Befürworter versprechen sich davon Wohlbefinden, "Reinigung von Körper und Geist" – aber auch Gewichtsreduzierung sowie Entspannung.

Wenn der Körper keine oder weniger Nahrungsenergie erhält, stellt er sich auf den sogenannten Hungerstoffwechsel um: Der Stoffwechsel brennt dann auf Sparflamme. Der Organismus greift seine Energiereserven an, vor allem die körpereigenen Kohlehydratreserven in Leber und Muskeln, Körpereiweiß und -fett. Eine klassische Fastenkur dauert meist sieben bis zehn Tage.

Was sollte beim Fasten beachtet werden?

Grundsätzlich gilt: viel trinken. Auch Bewegung ist bei einer Fastenkur wichtig, um Muskelabbau vorzubeugen. Gerade wer strikt fasten will, sollte zuerst mit einem Arzt sprechen. Das gilt vor allem bei Vorerkrankungen. Kindern, Schwangeren und Stillenden wird vom Fasten generell abgeraten.

Hilft Fasten beim Abnehmen?

Wer abnehmen möchte, dem hilft Fasten indessen nur bedingt. Wer dauerhaft Gewicht verlieren will, muss seine Ernährung grundsätzlich umstellen und sich ausreichend bewegen. Eine Fastenzeit kann jedoch ein Einstieg sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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