Arzneimittel werden knapp Apotheken gegen "Flohmärkte für Medikamente"
Aufgrund der Medikamentenengpässe rief der Chef der Bundesärztekammer zur Selbsthilfe auf. Apotheken äußern sich kritisch zu seinem Vorschlag.
Angesichts von Lieferengpässen für manche Medikamente haben sich die Apotheken gegen Ideen zu Nachbarschafts-Flohmärkten gewandt. "Arzneimittel gehören in Apotheken, nicht auf den Flohmarkt – schon gar keine abgelaufenen Arzneimittel", sagte der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert, am Montag. Er äußerte sich schockiert über einen derartigen öffentlichen Vorschlag.
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hatte dem "Tagesspiegel" gesagt: "Wer gesund ist, muss vorrätige Arznei an Kranke abgeben. Wir brauchen so was wie Flohmärkte für Medikamente in der Nachbarschaft."
Gesundheitsministerium hat bisher keine Lösung vorgestellt
Die Bundesärztekammer erläuterte am Montag, angesichts der aktuellen Infektionswelle sollten sich Menschen im Familien- und Freundeskreis mit nicht-verschreibungspflichtigen, originalverpackten Arzneimitteln aushelfen. "Selbstverständlich ist damit kein "Flohmarkt" im wörtlichen Sinne gemeint." Solche Formen der Nachbarschaftshilfe sollten in schwierigen Zeiten eine Selbstverständlichkeit sein.
Das Bundesgesundheitsministerium kommentierte die Äußerungen auf Nachfragen hin am Montag nicht. Eine Sprecherin bekräftigte, dass Ressortchef Karl Lauterbach (SPD) noch in dieser Woche Eckpunkte für gesetzliche Neuregelungen vorstellen will, um Lieferengpässe zu überwinden und Lieferketten zu verbreitern.
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- Nachrichtenagentur dpa