Krankenkasse alarmiert Weniger Impfungen bei Kindern und Jugendlichen als vor Corona
Rückgang bei den Impfungen von Kindern und Jugendlichen: Während der Pandemie wurden sie seltener gegen andere Krankheiten geimpft als davor.
Im vergangenen Jahr gab es elf Prozent weniger Impfungen für Kinder und Jugendliche als noch 2019 und damit vor dem Pandemieausbruch. Das geht aus dem Kinder-und Jugendreport der Krankenkasse DAK hervor. Nach Hochrechnungen des Versicherers wurden im vergangenen Jahr rund 680.000 Kinder weniger geimpft als im Vergleichsjahr 2019.
Abwärtstrend setzt sich fort
"Wir beobachten schon länger einen Rückgang der Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen. In der Corona-Pandemie hat sich dieser negative Trend verstärkt", sagte Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. Angesichts der Impfzahlen gebe es akuten Handlungsbedarf. "Sonst wird die Gesundheit von vielen jungen Menschen plötzlich wieder durch Krankheiten bedroht, die als fast ausgerottet galten."
Besonders stark ist der Rückgang laut der Auswertung bei der Vierfach-Impfung gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung. Den Angaben zufolge bekamen 31 Prozent weniger Kinder und Jugendliche im Jahr 2021 eine Erst-Impfung gegen diese Krankheiten als noch 2019. Bei den sogenannten Gesamtimpfungen, also allen vorgesehenen Impfungen und Auffrischungsimpfen gegen die vier Krankheiten, betrug der Rückgang demnach 23 Prozent.
Zahl der HPV-Impfungen ebenfalls rückläufig
Auch bei der Impfung gegen das Papillomavirus (HPV) sanken die Impfzahlen während der Pandemie. Das Virus kann unter anderem Gebärmutterhalskrebs auslösen. 2021 ging die Zahl der HPV-Gesamtimpfungen um 13 Prozent im Vergleich zu 2019 zurück. Bei den Erstimpfungen betrug der Rückgang gut ein Viertel.
Die Auswertung beruht auf Daten aus dem Zeitraum von 2019 bis 2021 zu DAK-Versicherten im Alter bis 17 Jahren. Covid-Impfungen spielten in der Analyse laut DAK keine Rolle, weil dazu nur unvollständige Daten vorlagen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa