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Trotz Zinserhöhung: Ukraine-Hoffnungen pushen US-Börsen


Wall Street schließt im Plus
Trotz Zinserhöhung: Ukraine-Hoffnungen treiben US-Börsen

Von reuters
Aktualisiert am 17.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Händler an der New Yorker Wall Street: Die US-Börse schließt im Plus.Vergrößern des Bildes
Händler an der New Yorker Wall Street: Die US-Börse schließt im Plus. (Quelle: UPI Photo/imago-images-bilder)

Die US-Börsen haben am Mittwoch bis zum Handelsende ihre Gewinne ausgebaut. Die Zinserhöhung der US-Notenbank Fed sorgte jedoch für einen zwischenzeitlichen Stimmungsdämpfer.

Hinweise auf Bewegung bei den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ermuntern Anleger zum Einstieg in den US-Aktienmarkt. Mut machte Börsianern auch China, das erklärt hatte, mehr Konjunkturimpulse zu geben und die Märkte stabil zu halten. Das führte zu einer Rally bei in den USA notierten chinesischen Aktien. Die Zinserhöhung der US-Notenbank Fed dämpfte die Kauflaune allerdings.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones und der breit gefasste S&P 500 stiegen am Mittwoch um jeweils etwa ein halbes Prozent auf 33.655 beziehungsweise 4.294 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,6 Prozent vor. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, drehte nach dem Zinsentscheid leicht ins Plus auf 98,93 Zähler. Am Anleihemarkt nahm der Verkaufsdruck dagegen zu. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen T-Bonds auf 2,214 Prozent.

Fed hat Leitzins erstmals seit 2018 angehoben

Die Fed hob den Leitzins um einen Viertel Prozentpunkt auf eine Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent an. Für Ende 2022 stellten sie ein Zinsniveau von 1,9 Prozent ein Aussicht. Nun liege das Hauptaugenmerk auf der anstehenden Pressekonferenz des Notenbankchefs Jerome Powell, sagte Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus ActivTrade. Denn der Ukraine-Krieg stelle einige seiner bisherigen Prognosen in Frage. "Anleger werden seine Wortwahl genau verfolgen."

Am Anleihemarkt richteten sich die Blicke außerdem auf Russland, da im Tagesverlauf Zinszahlungen auf Dollar-Bonds im Volumen von 117 Millionen Dollar fällig wurden. Dem russischen Finanzminister Anton Siluanow zufolge hat das Land die Zahlungen geleistet. Wegen des Einmarschs in die Ukraine wurde Russland aber vom Westen mit Sanktionen belegt, die den internationalen Geldtransfer erschweren. Es wäre der erste Zahlungsausfall seit der Russischen Revolution 1917, als die Bolschewiken Schulden aus der Zarenzeit nicht anerkannten. Derzeit sind russische Fremdwährungsanleihen im Gesamtvolumen von etwa 40 Milliarden Dollar im Umlauf.

Mögliche Waffenruhe drückt Ölpreis

Beim Thema Ukraine machte Investoren die Aussicht auf einen Kompromiss zur Lösung des Konflikts Mut. Dies drückte den Preis für die US-Rohölsorte WTI um 0,5 Prozent auf 95,96 Dollar je Barrel (159 Liter), der bereits am Dienstag um 6,4 Prozent gefallen war. "Hinweise für Fortschritte bei den Waffenstillstandsverhandlungen dämpfen die Furcht vor Lieferausfällen", sagte Analyst Stephen Brennock vom Brokerhaus PVM Oil Associates. "Bis zu einem Ende der Feindseligkeiten ist es aber noch ein langer Weg."

Bei vielen anderen Rohstoffen zogen die Preise dagegen an, da Investoren auf ein beschleunigtes Wachstum des wichtigen Abnehmers China setzten. So verteuerte sich das Industriemetall Kupfer um 1,6 Prozent auf 10.060 Dollar je Tonne. Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Liu He hat der Agentur Xinhua zufolge Konjunkturhilfen und eine Förderung der internetbasierten Industrie in Aussicht gestellt. "China hat offenbar realisiert, dass es etwas zur Stützung der Konjunktur tun muss – etwas Ordentliches", sagte Citibank-Anlagestratege Mohammed Apabhai.

Kursfeuerwerk chinesischer Technologie-Werte

Die Aussicht auf eine weniger strenge Regulierung bescherte den US-Titeln chinesischer Technologiekonzerne wie Alibaba, JD.com, Baidu oder Pinduoduo Kursgewinne von bis zu 47 Prozent.

Die Papiere von NortonLifeLock verbuchten dagegen mit einem Minus von zeitweise gut 14 Prozent den größten Kursrutsch seit dem Börsen-Crash vom März 2020. Die britische Wettbewerbsaufsicht will die geplante 8,6 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Rivalen Avast durch den Anbieter von Antiviren-Software wegen möglicher Nachteile für die dortigen Verbraucher genauer unter die Lupe nehmen. Avast-Titel rutschten in London um rund 13 Prozent ab.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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