Pharmakonzern Merck will bei Gasmangel auf Öl setzen
Für den Fall eines Gasstopps sieht sich der Pharmakonzern Merck gut aufgestellt. Die Produktionsprozesse könnten kurzfristig auch auf Öl umgestellt werden.
Der Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck sieht sich für einen möglichen plötzlichen Gasmangel gerüstet. "Wir sind sehr gut darauf vorbereitet", sagte Vorstandschefin Belén Garijo im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag) auf eine entsprechende Frage. "Wir sind darauf vorbereitet, dann unsere Produktionsprozesse unter anderem auf Erdöl zu verlagern."
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Zugleich verringere man die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. "Ich bin ziemlich zuversichtlich, was die Situation angeht, in der wir uns befinden." Aber natürlich müsse die Regierung den Unternehmen, die kritische Medikamente und kritische Produkte herstellen, eine Priorität einräumen, forderte die Managerin.
Medikamente weiter lieferbar
Sie sei "ziemlich zuversichtlich, dass wir weiterhin Medikamente liefern können", führte Garijo aus. Merck habe sich mit Rohstoffen eingedeckt. "Wir haben auch den Kauf von Öl vorweggenommen, um auf den schlimmsten Fall vorbereitet zu sein. Aber gleichzeitig hängt es sehr von der Dauer der Engpässe ab, und wie wir es schaffen, parallel dazu auf alternative Quellen umzustellen." Zur Frage, was der längste Zeitraum sei, den Merck durchhalten könne, äußerte sich Garijo nicht konkret in dem Gespräch. Sie verwies darauf, dass der Konzern im Branchenvergleich nicht besonders energieintensiv sei.
Merck mit mehr als 60.000 Beschäftigten weltweit und 19,7 Milliarden Euro Umsatz 2021 stellt Arzneien etwa gegen Krebs, Unfruchtbarkeit und Multiple Sklerose her. Zudem macht der Dax-Konzern Geschäfte mit Produkten und Dienstleistungen für die Arzneimittelherstellung und bietet unter anderem Lösungen für die Halbleiterindustrie.
- Nachrichtenagentur dpa