Insolventer Starkoch Gläubiger fordern Millionen von Alfons Schuhbeck
Alfons Schuhbeck baute ein Firmengeflecht mit Restaurants, Eisdiele und Gewürzhandel auf. Im Sommer 2021 gab er die Zahlungsunfähigkeit bekannt. Offenbar sind die finanziellen Probleme größer als gedacht.
Der Sternekoch Alfons Schuhbeck aus München steckt offenbar in größeren finanziellen Problemen als bislang angenommen. Die Forderungen von Gläubigern sollen sich mittlerweile auf mehr als 14 Millionen Euro belaufen, wie das Magazin "Stern" berichtet.
Dabei sollen auch verschiedene Schuhbeck-Firmen gegenseitig Forderungen geltend gemacht haben, heißt es weiter. Schuhbeck ist einer der bekanntesten Köche und Gastronomen der Republik. Er hat schon die Beatles und Charlie Chaplin bekocht, die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Queen – und immer wieder auch den FC Bayern München.
Er baute ein Firmengeflecht mit Restaurants, einem Catering-Service, einem Eissalon und Gewürzläden auf. Im Juli 2021 hat er jedoch seine Zahlungsunfähigkeit bekannt gegeben und ausgebliebene staatliche Corona-Hilfen dafür verantwortlich gemacht.
Gab es schon vor Corona Probleme?
Allerdings war die finanzielle Lage seines Firmengeflechts schon Jahre vor Corona sehr schwierig, wie aus den im Bundesanzeiger veröffentlichten Geschäftsberichten bis 2016 hervorgeht. Wie der "Stern" nun weiter berichtet, sind die Folgen der Pandemie nicht allein für die Pleite verantwortlich. Das belegten interne Unterlagen der Insolvenzverwaltung.
Der Insolvenzverwalter kritisierte in einem Bericht zum Bereich Partyservice wohl bereits für frühere Jahre Mängel bei der Buchführung, heißt es.
Das "Buchwerk" der Sparte sei schon für die Jahre 2016 und 2017 "höchst zweifelhaft, unvollständig und nicht ausreichend belastbar". Alfons Schuhbeck und sein Anwalt lehnten einen Kommentar auf Anfrage des "Stern" ab.
Teile der Firmengruppe gerettet
Im vergangenen Herbst übernahmen Schuhbecks Sohn sowie ungenannte Investoren Teile der insolventen Firmengruppe. Schuhbecks Münchner Restaurant "Südtiroler Stuben", der Partyservice und der Gewürzhandel blieben erhalten. Geschlossen wurde Schuhbecks zweites Restaurant "Orlando".
Gegen den Koch laufen seit Längerem Steuerermittlungen, wie der Gastronom einräumte. Die Münchner Staatsanwaltschaft äußerte sich unter Verweis auf das Steuergeheimnis nicht zu dem Fall. Ein Prozess hat das Landgericht aber noch nicht eröffnet.
- Eigene Recherche
- "Stern"-Vorabmeldung
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa