Nach Verleumdungsklagen Website von rechtem Verschwörungstheoretiker ist pleite
Er gilt als Trump-Supporter und streut Falschinformationen im Netz: Jetzt muss Alex Jones für sein US-Verschwörungsportal "Infowars" Insolvenz anmelden.
Für die Website "Infowars" des rechten Verschwörungstheoretikers Alex Jones ist bei einem US-Gericht Konkurs beantragt worden. Wegen mehrerer Verleumdungsklagen gegen das Unternehmen wurde ein Insolvenzverfahren nach Kapitel 11 beantragt, wie aus den in Texas veröffentlichten Unterlagen hervorgeht.
Das Verfahren nach Chapter 11 setzt alle zivilrechtlichen Streitigkeiten aus und ermöglicht es Unternehmen, Sanierungspläne bei laufendem Betrieb auszuarbeiten. Jones ist ein lautstarker Unterstützer des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Er war vom Ausschuss des Repräsentantenhauses vorgeladen worden, der den Angriff von Trump-Anhängern auf das US-Kapitol im Januar 2021 untersucht.
"Infowars" soll bis zu 10 Millionen US-Dollar Schulden haben
"Infowars"-Gründer Jones wurde im vergangenen Jahr in drei Verfahren zu Schadenersatz verurteilt, nachdem er fälschlich behauptet hatte, das Schulmassaker von Sandy Hook im Jahr 2012 sei ein Scherz gewesen. Er behauptete, die Schießerei, bei der 20 Kinder und sechs Schulangestellte in der Schule in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut ums Leben kamen, sei von den Befürwortern strengerer Waffengesetze und den etablierten Medien erfunden worden.
Die Familien von Sandy Hook lehnten Ende März Jones' Angebot zur Beilegung ihrer Verleumdungsklage ab. Jones hatte angeboten, jedem der 13 Kläger 120.000 Dollar zu zahlen. Gerichtsunterlagen zufolge gab "Infowars" ein geschätztes Vermögen mit 0 bis 50.000 Dollar an – bei geschätzten Verbindlichkeiten von 1 bis 10 Millionen Dollar.
- Nachrichtenagentur Reuters