Abwenden von Russland Ampelkoalition kündigt Bau von Flüssiggasterminals an
Deutschland will bei der Energieversorgung unabhängiger von Russland werden. Nach jahrelangem Zögern hat sich die Bundesregierung nun auf zwei Standorte für Flüssiggasterminals geeinigt.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und die Abhängigkeit von russischem Erdgas den Bau von zwei Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland angekündigt. Scholz nannte am Sonntag im Bundestag als Standorte Brunsbüttel und Wilhelmshaven.
Anders als viele europäische Nachbarländer hat Deutschland bisher kein einziges LNG-Terminal. In den vergangenen Jahren gab es vier Projekte für Flüssiggasterminals: In Stade, Rostock, Wilhelmshaven und Brunsbüttel wollten Investoren die entsprechenden Terminals bauen. Über die Jahre haben sich aber Investoren zurückgezogen, etwa aus dem Projekt in Moskau.
USA und Australien bieten Flüssiggas an
Immer wieder kamen Zweifel auf, ob in Deutschland der Bedarf für Flüssiggas bestehe. Mit dem Bau der Pipeline Nord Stream 2 hatte sich Deutschland in den vergangenen Jahren eher in die Richtung anderer Infrastrukturen orientiert.
Durch den Krieg in der Ukraine gibt es nun offensichtlich ein schlagartiges Umdenken. Die Ampelkoalition will die Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren. Flüssiggas ist hier eine Möglichkeit: Anbieter sind unter anderem Australien, die USA und Katar.
- Eigene Recherche
- Wiwo: Warum Deutschland fast als einziges Land keine LNG-Terminals hat
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa