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Brexit: In Großbritannien drohen Lieferprobleme bei Lebensmitteln


Folge des Brexit
Briten droht im Januar Lebensmittelknappheit

Von dpa-afx, fho

30.12.2021Lesedauer: 2 Min.
LKW in West Yorkshire (Symbolbild): Die Einfuhr von Lebensmittel nach Großbritannien wird ab Januar schwieriger, da eine Brexit-Übergangslösung abläuft.Vergrößern des BildesLKW in West Yorkshire (Symbolbild): Die Einfuhr von Lebensmittel nach Großbritannien wird ab Januar schwieriger, da eine Brexit-Übergangslösung abläuft. (Quelle: Matt Wilkinson/imago-images-bilder)

In Großbritannien könnte es mit Beginn des neuen Jahres zu einer Lieferkrise kommen. Zum 1. Januar endet eine Brexit-Übergangslösung für Importeure. Nun drohen leere Regale.

Kurz vor dem Start neuer Kontrollen von Lebensmittelimporten aus der EU warnt ein britischer Verband vor Engpässen. Wegen der Umstellung seien schwerwiegende Verzögerungen zu Jahresbeginn wahrscheinlich, sagte der Chef des Tiefkühlkostverbands British Frozen Food Federation (BFFF), Richard Harrow.

Dadurch könnte es Probleme bei der Lebensmittelversorgung im Januar geben. Großbritannien importiert fünf Mal mehr Lebensmittel aus der EU als es in die Gemeinschaft exportiert.

Vom 1. Januar an müssen Importeure ihre Lieferungen aus der EU vorab und vollständig beim britischen Zoll anmelden. Wegen Schwierigkeiten im Handel hatte die Regierung in London die Regelung nach dem Brexit zunächst ausgesetzt. Zuletzt hatten Importeure die Möglichkeit Zollerklärungen bis zu 175 Tage lang nachzureichen.

Handel hat seit Brexit Probleme

In die andere Richtung gibt es bereits seit einem Jahr strenge Kontrollen, als Großbritannien die EU-Zollunion und den Binnenmarkt verließ. Seitdem gibt es immer wieder Probleme im Handel zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich. Auch deutsche Verbände warnen vor weiterem Druck auf die ohnehin angespannten Lieferketten durch die neuen britischen Zollkontrollen.

"Obwohl die neuen britischen Vorschriften schrittweise eingeführt werden, sind wir besorgt, dass es nicht ausreichend Planungen gibt, um sicherzustellen, dass die neuen Anforderungen von allen in der Lebensmittelversorgungskette verstanden werden", sagte Harrow.

So sei fraglich, ob die EU-Seite sich über ein neu eingeführtes System zur Verfolgung von Fleisch- und pflanzlichen Produkten im Klaren sei. Er fürchte, dass EU-Häfen auch Lastwagen ohne vollständige Dokumentation die Ausreise nach Großbritannien genehmigen, sagte Harrow.

Brexit führte schon im Sommer zu Lieferproblemen

Bereits im Sommer hatte Großbritannien mit leeren Regalen zu kämpfen (t-online berichtete). Neben der Pandemie war damals vor allem auch ein Mangel an LKW-Fahrern zum Problem geworden. Nachwuchsprobleme kennt die Logistikbranche auch in anderen Ländern, doch durch den Brexit wurde sie in England zusätzlich verschärft.

Viele ausländische Fahrer verließen nach dem EU-Austritt das Land. Die Regierung griff auf Soldaten zurück, um die besonders dramatischen Sprit-Engpässe zu bekämpfen. Eine Verbindung von Fachkräftemangel und Brexit bestritt sie immer wieder.

Die Folgen des Brexits zu benennen scheint weiter ein unliebsames Thema zu sein. So berichtete die Zeitung "Daily Telegraph" unlängst über einen Sprachratgeber der Regierung, der vorschlägt den Begriff "Brexit" möglichst zu vermeiden. Alternativ soll lieber vom "31. Dezember 2020" gesprochen werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
  • The Independent: "New post-Brexit rules set to hit food supply chains in new year - industrey body"
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