Bis zu zehn Prozent Jetzt werden auch Möbel und Küchen knapp und teurer
Die Störungen in den globalen Lieferketten ziehen immer weitere Kreise. Jetzt schlägt auch der Möbelhandel Alarm: Sofas, Küchen und Co. dürften teurer werden – und beim Kunden
Der Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) warnt angesichts von Lieferengpässen vor steigenden Preisen und längeren Wartezeiten. "Wenn die Warenknappheit und die Lieferschwierigkeiten andauern, kann es zu weiteren Preiserhöhungen kommen", sagte dessen Geschäftsführer Christian Haeser am Montag.
"Wir sehen bereits jetzt eine durchschnittliche Preiserhöhung um bis zu zehn Prozent auf bestimmte Artikel", so Haeser weiter. Bei eklatanten Störungen in der Lieferkette – von der Rohstoffbeschaffung bis zum fertigen Produkt – seien auch längere Wartezeiten unvermeidbar.
Dem Handelsverband zufolge wirkt sich die Corona-Pandemie seit Monaten auf die Rohstoffbeschaffung und -preise sowie auf die Lieferfähigkeit von Waren aus. Containerschiffe würden weltweit vor Frachthäfen liegen und darauf warten, gelöscht zu werden. Wenn die Güter dann an Land seien, gingen die Probleme weiter:
Stimmung im Fachhandel stark angespannt
In vielen Ländern laufe die Transportlogistik aufgrund von personeller Überlastung nicht rund. Das führe zu weiteren zeitlichen Verzögerungen. Die hohen Frachtpreise wiederum resultierten überwiegend aus der Knappheit und der mangelnden Verfügbarkeit an Containern. "Die Unternehmen vom produzierenden über das verarbeitende Gewerbe bis hin zum Verkauf werden weltweit ausgebremst", so der Verband.
Die Stimmung im Möbelfachhandel sei angesichts dieser schwierigen Liefersituation stark angespannt. Küchenmöbel seien aktuell zwar gut lieferbar, Elektro-Einbaugeräte dagegen kaum verfügbar. Das wiederum wirke sich auf die Lieferzeit der gesamten Küche aus. "Der Fachhandel setzt alles daran, den Kunden die bestellte Ware zu liefern", sagte Haeser. Hierfür werde gerade in den Bereich der Logistik investiert.
Die Lieferengpässe in weiten Teilen der Wirtschaft haben die Verbraucherpreise in Deutschland mit in die Höhe getrieben. Die Inflationsrate liegt aktuell mit 5,2 Prozent auf dem höchsten Stand seit fast 30 Jahren. Viele Experten rechnen aber im kommenden Jahr mit einer Entspannung.
- Nachrichtenagentur Reuters