Trotz Corona-Mutation Lufthansa fliegt weiter nach Südafrika
Eine neue Corona-Variante versetzt die Welt in Sorge. Die EU wirbt dafür alle Flüge einzustellen, doch die Lufthansa sagt: Alle Flüge starten wie geplant – für Fracht und deutsche Staatsbürger.
Eine neue, womöglich deutlich gefährliche Variante des Coronavirus ist in Südafrika entdeckt worden. Während die ersten europäischen Länder, wie etwa Großbritannien, alle Flüge aus und nach Südafrika ab Freitag gebannt haben, will die Lufthansa die Verbindungen aufrechterhalten.
"Lufthansa fliegt auch weiterhin nach Südafrika, auch um Deutsche nach Hause zu befördern und Fracht zu transportieren", sagt eine Sprecherin auf Anfrage von t-online. Aktuell befinden sich nach Schätzung des Branchenverbands DRV bis zu 400 Gäste mit deutschen Reiseveranstaltern im südlichen Afrika.
- Aktueller Kurs: Wo steht die Lufthansa-Aktie gerade?
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schlug am Freitag dagegen drastische Maßnahmen vor. Der Flugverkehr aus dem südlichen Afrika solle angesichts der wachsenden Besorgnis gekappt werden.
"Die Kommission wird in enger Abstimmung mit den Mitgliedstaaten vorschlagen, die Notbremse zu aktivieren, um den Flugverkehr aus dem südlichen Afrika aufgrund der besorgniserregenden Variante B.1.1.529 einzustellen", twitterte sie. Lufthansa betonte, das Unternehmen beobachte die Lage intensiv und halte sich an alle gesetzlichen Auflagen und Regeln.
26 Flüge pro Woche ins Risikogebiet
Zuvor hatte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mitgeteilt, Deutschland werde Südafrika wegen der neu auftretenden Coronavirus-Variante B.1.1.529 zum Virusvariantengebiet erklären.
Die Regelung trete in der Nacht zum Samstag in Kraft, Fluggesellschaften dürften dann nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern. Gegebenenfalls seien auch Nachbarländer Südafrikas betroffen.
Die Lufthansa-Group einschließlich der Töchter fliegt nach eigenen Angaben 26 Mal pro Woche nach Südafrika und zurück. In dem Statement an unsere Redaktion nannte das Unternehmen keine Pläne, die Zahl der Flüge zu verringern.
- Eigene Recherche
- Schriftliche Anfrage an Lufthansa Group
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters