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So wertvoll ist Deutschlands Notfall-Ölreserve – hier lagern die Fässer


Millionen Fässer gelagert
So wertvoll ist Deutschlands Notfall-Ölreserve

Von t-online, mak

Aktualisiert am 23.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Öl-Plattform (Symbolbild): Deutschland muss eine Notfallreserve an Rohöl halten.Vergrößern des Bildes
Öl-Plattform (Symbolbild): Deutschland muss eine Notfallreserve an Rohöl halten. (Quelle: NurPhoto/imago-images-bilder)

Die USA geben wegen des hohen Ölpreises Teile ihrer Reserven frei. Geht das auch in Deutschland? Und wie viel Öl lagert hier überhaupt aus "strategischen" Gründen?

Die USA haben wegen des zuletzt stark gestiegenen Ölpreises einen Teil ihrer Reserven freigegeben. Der Schritt war mit Ländern wie China, Indien, Japan und Großbritannien koordiniert. Lesen Sie hier mehr dazu.

Die Ölpreise gaben nach der Ankündigung nur kurzzeitig nach. Die Wirkung verpuffte schnell und die Kurse legten merklich zu. Schon seit Tagen war an den Finanzmärkten über eine Freigabe nationaler Ölreserven spekuliert worden.

Die Ölpreise hatten daher schon vor der Bekanntgabe nachgegeben. Zudem seien die Märkte von den Details der Entscheidung nicht überzeugt, sagten Händler.

Doch wie sieht es in Deutschland aus? Wie viel Öl hält Deutschland als strategische Reserve? Und könnte der Bund ebenfalls die Reserve anzapfen, um den Preis zu drücken? t-online gibt einen Überblick.

Wie groß ist die Reserve in Deutschland?

Die Bundesrepublik Deutschland hat seit 1966 Mineralölfirmen zum Aufbau einer Reserve verpflichtet. Dies wurde später an europäische Vorgaben und an die der Internationalen Energieagentur (IEA) angepasst. Zuständig für die Lagerung ist der sogenannte Erdöl-Bevorratungsverband.

Dieser hält Vorräte, die Deutschland für 90 Tage mit Mineralöl und verwandten Produkten versorgen könnten. Laut der Webseite sind zurzeit etwa 24 Millionen Tonnen Erdöl- und Erdölprodukte gelagert. Ein Barrel (159 Liter), die Standardgröße für Erdöl, entspricht rund 0,136 Tonnen Rohöl.

24 Millionen Tonnen sind also mehr als 176 Millionen Fässer. Bei einem Ölpreis von etwa 80 US-Dollar sind die Vorräte umgerechnet rund 12,5 Milliarden Euro wert.

Gelagert sind sie vorwiegend in Kavernen in Norddeutschland, Kavernen sind künstlich geschaffene Hohlräume in Salzsolen. Neben Rohöl werden etwa auch Flugbenzin, Benzin, Diesel oder Heizöl gelagert. Die Kosten werden über eine Umlage auf die Verbraucher finanziert, die etwa 0,3 Cent pro Liter Benzin entspricht.

Wann wurden die Öl-Reserven zuletzt freigegeben?

In Deutschland wurden bislang vier Mal Ölreserven freigegeben. Hintergrund waren in drei Fällen Beschlüsse der Internationalen Energieagentur: Anlässe waren der Golfkrieg 1990/91, die von den Hurrikanen "Katrina" und "Rita" 2005 angerichteten Schäden in den USA sowie der Ausfall libyscher Ölexporte im Jahr 2011.

2018 gab das Wirtschaftsministerium Treibstoffvorräte frei, weil wegen Niedrigwasser auf einigen Flüssen Lieferungen ausfielen.

Kann der Bund die Reserven anzapfen?

Nein, das geht nicht. Angezapft können die Reserven nur unter bestimmten Bedingungen. Gedacht sind die Vorräte für ernste Versorgungsstörungen.

Genauere Definitionen sind im Erdöl-Bevorratungsgesetz verankert. Danach sind Freigaben unter anderem zulässig zur Verhütung unmittelbar drohender oder zur Behebung eingehender Störungen, Abwehr eines beträchtlichen und plötzlichen Rückgangs der Lieferungen von Erdöl sowie zur Erfüllung von Pflichten der Internationalen Energieagentur (IEA).

Hohe Benzinpreise fallen nicht darunter. "Eine Freigabe darf nicht das primäre Ziel haben, Preise zu beeinflussen", heißt es vom Bundeswirtschaftsministerium.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Erdölbevorratungsverband
  • finanzen.net
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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