Ökobetriebe bleiben verschont Bauern in Deutschland machen Verluste
Aufgrund der Pandemie und schlechter Ernte müssen deutsche Bauern eine verlustreiche Bilanz ziehen. Im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft freuen sich Ökobetriebe über Gewinne.
Die große Mehrheit der hauptberuflichen Bauern in Deutschland hat nach Schätzung der Landwirtschaftskammern in diesem Jahr Verluste geschrieben. Das Wirtschaftsjahr 2020/21 hat demnach einem Großteil der Haupterwerbsbetriebe "ein empfindliches Gewinnminus verbunden mit Eigenkapitalverlusten" eingebracht. Lediglich Ökobetriebe arbeiteten weitgehend rentabel, wie der Verband der Landwirtschaftskammern am Dienstag mitteilte.
Dazu trugen mehrere Faktoren bei, darunter die Folgen der Pandemie ebenso wie die Afrikanische Schweinepest und unterdurchschnittliche Erntemengen bei wichtigen Nutzpflanzen. Besonders hart getroffen sind demnach Kartoffelbauern und Schweinehalter.
Preissenkungen als Pandemiefolge
Die Kartoffelpreise waren nach Angaben der Kammern um bis zu 30 Prozent niedriger. 60 Prozent der deutschen Industrie- und Speisekartoffeln wachsen in Niedersachsen: Dort sanken die Preise um ein Viertel. Die Corona-Beschränkungen und die zwei Lockdowns im Frühjahr 2020 und im Winter hatten die Nachfrage einbrechen lassen.
Der Rückgang der Schweinefleischpreise traf neben den niedersächsischen auch die nordrhein-westfälischen Bauern stark. In beiden Bundesländern - von den Landwirtschaftskammern als "Schweinehochburgen" betitelt - gingen die Preise um über 30 Prozent zurück.
Ökobauern erzielen höhere Gewinne
Auch die meisten anderen Zweige der konventionellen Landwirtschaft kämpfen laut Mitteilung mit Gewinnrückgängen. Eine Ausnahme sind die Winzer, die im Schnitt fast ein Viertel höhere Ergebnisse erzielten.
Die Ökobauern hingegen fuhren in allen Sparten besser als ihre konventionellen Kollegen und erzielten den Kammern zufolge im Schnitt um fast ein Fünftel höhere Gewinne.
- Nachrichtenagentur dpa