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Lufthansa zahlt Corona-Hilfe zurück – hat aber jetzt andere Schulden


Corona-Hilfe
Lufthansa zahlt Staatskredit schneller als erwartet zurück

Von dpa, cho

Aktualisiert am 12.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr: Die Airline hat die Finanzhilfen der deutschen Bundesregierung zurückgezahlt.Vergrößern des Bildes
Lufthansa-Chef Carsten Spohr: Die Airline hat die Finanzhilfen der deutschen Bundesregierung zurückgezahlt. (Quelle: sepp spiegl/imago-images-bilder)
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Die deutschen Steuerzahler können sich freuen: Die Lufthansa steht nicht mehr in ihrer Schuld. Sie hat die letzte verbliebene Staatshilfe des Bundes getilgt – dafür aber jetzt Schulden an anderer Stelle.

Die Lufthansa hat die stillen Einlagen des deutschen Staats vollständig zurückgezahlt. Das teilte das Unternehmen am Freitag in Frankfurt mit. Es bleibt noch eine direkte Aktienbeteiligung des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds von 14 Prozent des Grundkapitals. Diese Anteile sollen bis spätestens Oktober 2023 verkauft werden, bekräftigte die Bundesregierung am Freitag.

Wie das "Handelsblatt" berichtet, war die vorzeitige Tilgung auch deshalb möglich, weil sich die Lufthansa vor wenigen Tagen eine weitere Anleihe über 1,5 Milliarden Euro gesichert hat. Anleihen geben Unternehmen aus, um über den Kapitalmarkt an frisches Geld zu kommen.

Lufthansa hat jetzt wieder mehr Möglichkeiten

Damit ist die Lufthansa nicht mehr beim Steuerzahler, dafür aber bei Anlegern verschuldet. Konzernchef Carsten Spohr ist das jedoch deutlich lieber. Denn: Ohne die in der Corona-Krise gezahlten Staatshilfen kann sein Unternehmen – zumindest theoretisch – weitere Fusionen und Übernahmen unter Europas Fluggesellschaften tätigen.

Solange die Unternehmen der Branche staatlich gestützt werden, sind ihnen Zusammenschlüsse untersagt. Die Lufthansa hat neben den Hilfen aus Deutschland auch Kredite von Österreich, der Schweiz und Belgien erhalten.

Staatshilfe war für den Bund offenbar ein gutes Geschäft

Insgesamt sagten sie dem Konzern neun Milliarden Euro zu, der Löwenanteil der Summe stammt aus Deutschland, dem Heimatland der Lufthansa. Die Nachbarländer stellten Kredite zur Verfügung, um die Konzerntöchter Austrian, Swiss und Brussels zu stärken.

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) lobten die schnelle Rückzahlung und verwiesen auf die Wirksamkeit der Staatshilfe zur Sicherung des Unternehmens und vieler Arbeitsplätze. Scholz erklärte: "Und es war ein gutes Geschäft für die Staatskasse – denn wie es aussieht, wird der Staat am Ende seines Engagements ein Plus machen."

Verwendete Quellen
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