Neue Führung geregelt Traditionskonzern Dr. Oetker steht offenbar kurz vor der Spaltung
Nach einem jahrzehntelangen Familienstreit teilen sich die Besitzer den Lebensmittelkonzern auf. Die Trennung könnte bereits in der kommenden Woche vollendet werden. Wer was bekommen soll.
Sekt und Backmittel für die einen, Pizza und Bier für die anderen: Eines der bekanntesten deutschen Unternehmen stellt sich neu auf – und zwar voraussichtlich in der nächsten Woche. Wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, sollen die Eigentümer des Oetker-Konzerns entschieden haben, wer die künftig abgetrennte neue Unternehmensgruppe führt.
Demnach ist geplant, dass Carl Ferdinand und Alfred Oetker den Zusammenschluss aus der Sektkellerei Henkell, dem Backmittelhersteller Martin Braun, der Chemiefabrik Budenheim und einigen Häusern aus der Hotelsparte als Gesellschafter leiten. Generalbevollmächtigter und Finanzchef soll der bisherige Budenheim-Chef Harald Schaub werden. Eine Bestätigung des Konzerns gibt es bisher nicht.
Oetker-Spaltung wegen Streit um richtige Strategie
Bereits im Juli hatten sich die Eigentümer der bisherigen Oetker-Gruppe darauf geeinigt, das Unternehmen aufzuspalten. Damit wolle man "unterschiedliche Vorstellungen zur Führung und Strategie überwinden", hieß es damals in einer Mitteilung. Folgen für die Mitarbeiter sollte es nicht geben.
Der umsatzstärkste Teil mit Lebensmitteln wie Pizzen, Backmischungen, Tiefkühltorten und Pudding, die Radeberger Gruppe sowie einige Hotels bleiben in der Hand der Gesellschafterstämme von Richard und Philip Oetker, Rudolf Louis Schweizer, Markus von Luttitz sowie Ludwig Graf Douglas.
Acht Oetker-Erben aus drei Ehen
Der Streit um die Ausrichtung beschäftigt die Familie bereits seit vielen Jahren. Rudolf-August Oetker, der Enkel des Firmengründers, hinterließ bei seinem Tod 2007 acht Erben aus drei Ehen. Zwischen den Halbgeschwistern liegen zum Teil fast 40 Lebensjahre.
2020 hatte Dr. Oetker einen Umsatz von 7,3 Milliarden Euro vermeldet. Für Dr. Oetker und seine Tochterfirmen arbeiten weltweit rund 37.000 Beschäftigte.
- Lebensmittel Zeitung: "Oetkers regeln die Konzernspaltung" (Bezahlinhalt)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa