Steigende Spritpreise Frankreich will 38 Millionen Menschen Tankbonus zahlen
Die Tankpreise bereiten vielen Autofahrern zunehmend Sorgen. Die französische Regierung will nun gegensteuern und verspricht knapp der Hälfte der Bevölkerung einen einmaligen Zuschuss. Gerade Rentner profitieren.
Angesichts der stark gestiegenen Spritpreise will Frankreich Teilen der Bevölkerung finanziell unter die Arme greifen. Wer weniger als 2.000 Euro netto im Monat verdient, erhalte eine Einmalzahlung von 100 Euro, kündigte Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend im Sender TF1 an.
Etwa 38 Millionen Menschen hätten somit Anrecht auf den Zuschuss, darunter auch Menschen ohne Arbeit oder in Rente. Das Geld solle automatisch überwiesen werden, etwa vom Arbeitgeber oder vom Arbeitsamt, sagte Castex. Die ersten Zahlungen sollen die Menschen Ende Dezember erhalten.
Die Preise für Benzin und Diesel sind in den vergangenen Wochen auch in Frankreich in die Höhe geschossen. Zuletzt lagen sie sogar über den Preisen vom Herbst 2018, als die "Gelbwesten" ihre Demonstrationen wegen der hohen Spritkosten begannen und bald eine riesige landesweite Protestwelle über die Regierung und deren Reformpolitik hereinbrach.
Ähnliches Preisniveau wie Deutschland
In Frankreich kostet laut Daten des ADAC ein Liter Diesel aktuell 1,58 Euro und ein Liter Super E10 1,64 Euro. Damit sind die Kosten für Diesel sogar noch etwas höher als in Deutschland. Hier müssen Autofahrer für einen Liter durchschnittlich 1,56 Euro bezahlen.
Dafür ist es für Deutsche aktuell teurer als in Frankreich, einen Benziner zu fahren. Hier kostet der Liter Super E10 aktuell im Durchschnitt 1,67 Euro. Hierzulande steht ein ähnlicher Zuschuss wie in Frankreich derzeit allerdings nicht zur Debatte.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa