Im November Experte hält Inflation von fünf Prozent für möglich
Ein heiß gelaufener Energiemarkt könnte die Inflation in Deutschland im November auf bis zu fünf Prozent antreiben. Das schätzt der Chefvolkswirt der Commerzbank.
Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, hält es für ein realistisches Szenario, dass die Inflationsrate in Deutschland im November auf fünf Prozent steigt. Bei "Bild Live" sagte Krämer: "In den kommenden Monaten wird es vermutlich noch weiter nach oben gehen mit der Inflation."
Wenn die Energiekosten weiter anzögen, könnte die Inflationsrate im November eine fünf vor dem Komma haben. Krämer fügte aber an, er glaube, "dass nach der Jahreswende dann einige Sonderfaktoren wegfallen und die Inflation wieder fallen wird".
Neue Regierung muss an der Schuldenbremse festhalten
"Aber in der langen Sicht sind sicherlich deutliche Inflationsrisiken da, weil die Europäische Zentralbank sehr viel Geld in Umlauf bringt. Sie wird weiter einen Teil der Haushaltsdefizite im Euroraum finanzieren und dadurch gelangt einfach zu viel Geld in Umlauf. Das ist ein langfristiges Inflationsrisiko."
Wichtig sei, dass auch "eine neue Bundesregierung an der Schuldenbremse festhält, damit eben nicht im Süden Europas, in Italien, alle Dämme beim Geldausgeben brechen", so Krämer. "Nur, wenn die Europäische Zentralbank nicht dauernd auf Italien schielen muss, ist sie auch in der Lage, endlich mal die Zinsen anzuheben und weniger Geld in die Volkswirtschaft reinzuschießen."
- Nachrichtenagentur Reuters