Weniger Import aus Deutschland Chinas Exporte steigen überraschend stark
China überrascht Experten: Die Exporte zogen im September im Vergleich
Die chinesischen Exporte haben im September noch einmal unerwartet stark zugelegt. Die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft stiegen in US-Dollar berechnet um 28,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Zoll am Mittwoch in Peking berichtete. Die Steigerung war noch höher als im Vormonat, wo die Erwartungen von Experten mit einem Plus von 25,6 Prozent auch schon übertroffen worden waren.
Die Importe wuchsen hingegen langsamer als vorhergesagt mit nur 17,6 Prozent, nachdem sie im August um 33,1 Prozent zugelegt hatten. Der Handelsüberschuss stieg auf 66,76 Milliarden US-Dollar. Der starke Zuwachs der Exporte muss allerdings auch vor dem Hintergrund der niedrigen Vergleichsbasis im Vorjahr gesehen werden, als die Auswirkungen der Pandemie erst langsam nachließen.
Schlechtes Zeichen für deutsche Wirtschaft
Chinas Importe aus Deutschland entwickelten sich im September auffallend schlecht und gingen sogar um 2,4 Prozent zurück, wie aus der Zollstatistik hervorgeht.
China gilt als wichtiger Handelspartner Deutschlands – gehen die Importe zurück, ist das auch für die deutsche Industrie keine gute Nachricht. Diese hat bereits seit Monaten mit Problemen zu kämpfen, auch weil Mikrochips für die Autofirmen fehlen. Hiesige Wirtschaftsinstitute schraubten gar ihre Prognose fürs Gesamtjahr herunter.
China hingegen exportierte um 37,5 Prozent mehr nach Deutschland. Ähnlich stark stiegen die chinesischen Ausfuhren in die EU um weitere 30,6 Prozent, während die Importe nur um 1,1 Prozent zulegten.
China klagt über Energiemangel
Die starken Exportzahlen überraschten Experten, die unter Hinweis auf die seit Wochen anhaltende Stromknappheit in China und folgende Produktionsausfälle mit einer geringeren Steigerung gerechnet hatten. Es war sogar von einem möglichen leichten Nachlassen der bislang starken globalen Nachfrage nach Waren "Made in China" ausgegangen worden.
Der Energiemangel hatte die industrielle Aktivität in China im September gedämpft. Wegen des Übergangs zu saubereren Energien, einer steigenden Nachfrage bei geringerer Produktion und heftig gestiegener Kohlepreise fehlt vielen Regionen in China ausreichend Strom. Fabriken werden oft nur ganz kurzfristig angewiesen, ihre Produktion tageweise einzustellen, um Strom zu sparen.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa