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Millionenspende an die Grünen: Dieser Niederländer steckt dahinter


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Steven Schuurman
Wer ist der Mann hinter der Millionenspende an die Grünen?


Aktualisiert am 08.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Steven Schuurman: 2015 erhielt er den "Loey Award" als bester Online-Unternehmer der Niederlande.Vergrößern des Bildes
Steven Schuurman: 2015 erhielt er den "Loey Award" als bester Online-Unternehmer der Niederlande. (Quelle: Loey Awards)

Die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock durfte sich über mehr als eine Million Euro für ihre Partei freuen. Der Spender kommt aus den Niederlanden. Doch wer ist dieser Mann?

Millionenspenden für Parteien: Normalerweise machen damit vor allem die FDP oder die CDU auf sich aufmerksam. Immer wieder wird beiden Parteien dadurch zu große Nähe zu Unternehmen vorgeworfen, Lobbypolitik, etwa für die Hotelkette Mövenpick. Deren Haupteigentümer August von Finck überwies zwischen 2008 und 2009 über die zu seinem Imperium gehörende Substantia AG insgesamt 1,1 Millionen Euro an die Liberalen. Die schwarz-gelbe Regierung beschloss damals eine Mehrwertsteuersenkung für Hotelübernachtungen.

Traditionell wenig Geld aus der Wirtschaft akquirierten in der Vergangenheit die Grünen. Bis zu diesem Jahr. Im April erhielt die Partei eine Million Euro von Bitcoin-Millionär und Grünen-Mitglied Moritz Schmidt. Diese Woche nun bekam die Ökopartei einen erneuten Millionenspender hinzu – der nicht einmal aus Deutschland stammt: Steven Schuurman, ein niederländischer IT-Unternehmer, den hierzulande kaum jemand kennt.

Klima retten, mit viel Geld

Schuurman will einen radikalen Systemwandel in Wirtschaft und der Gesellschaft. Das Ziel des 45-Jährigen: Das Klima retten, mit viel Geld. "Wir stehen vor einem internationalen Problem, einer Menschheitsaufgabe", sagte Schuurman unlängst dem "Handelsblatt".

Schon vor einiger Zeit hat Schuurman deshalb eine eigene Stiftung gegründet, die "Dreamery Foundation". Mit ihr fördert der Philanthrop diverse Projekte, die sich dem Kampf gegen den Klimawandel widmen, wenngleich die Stiftung offen lässt, welche das sind. Auch bei den Grünen in Deutschland scheint Schuurman sein Geld gut investiert zu sehen – sein eigenes wohlgemerkt, denn: Die 1,25 Millionen Euro stammen nicht aus dem Stiftungstopf, sondern von ihm privat.

Genug davon hat er. Mit zwei Milliarden Dollar wird Schuurman auf Rang 2.035 der Forbes-Liste der reichsten Menschen in diesem Jahr geführt. Milliardär wurde der 45-Jährige vor allem als Mitgründer der Firma Elastic , die 2018 an die Börse ging. Das 2012 gegründete Unternehmen bietet unter anderem eine Software für die Dursuchung und Analyse großer Datenmengen an. Zu seinen Kunden gehören Microsoft, Netflix und Uber. Daneben ist Schuurman noch Mitgründer von Atlantis Entertainment und Springsource.

Zu Geld hat der Milliardär ein vergleichsweise lockeres Verhältnis: Ihm sei es "egal", sagte Schuurman, der in Amsterdam lebt, der holländischen Zeitung "NRC". Als Unternehmer interessiere er sich allein für den Aufbau seiner Firma. 2017 trat er als Geschäftsführer von Elastic zurück, um sich seitdem gänzlich dem Klimaschutz zu widmen.

Traditionelle Parteien hätten mit Klimaschutz nicht viel am "Hut"

Als natürliche Mitstreiterin sieht Schuurman dabei Annalena Baerbock, die Kanzlerkandidatin der Grünen: "Sie hat ein deutlich besseres Verständnis von dem, was politisch jetzt notwendig ist und eine ambitionierte außenpolitische Agenda", sagte Schuurman dem "Handelsblatt". Er habe die deutschen Parteien über Monate analysiert und kam dabei zu dem Schluss, dass je traditionsreicher die Parteien seien, desto weniger hätten sie etwas mit Klimaschutz am Hut.

Seines Erachtens "haben in Deutschland allein die Grünen erkannt, dass schnell gehandelt werden muss, auch um unseren Wohlstand zu erhalten und die Wirtschaft bei der Transformation zu begleiten."

"Ich will eine echte Lösung für die Klimakrise"

Eine ähnliche Spende machte Schuurman bereits Anfang des Jahres in den Niederlanden. Der Partei D66 überwies er eine Million Euro, der Partei für die Tiere 350.000 Euro. "Ich will eine echte Lösung für die Klimakrise. Und diese Lösung muss aus der Politik kommen", erklärte Schuurman der Zeitung "Trouw" seine Motive. Direkten politischen Einfluss wolle er dabei nicht nehmen.

Deshalb sei es ihm auch egal, ob die Grünen in Deutschland am Ende mit der FDP oder den Linken koalieren. Hauptsache, es ändere sich grundlegend etwas in Wirtschaft und Gesellschaft. "Weiterzumachen wie bisher wird noch mühsamer – und teurer", sagt der Milliardär.

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