Tesla-Aktie stürzt ab Prominente Anteilseigner verkaufen Millionenpakete

Die Tesla-Aktie bleibt im freien Fall. Auch prominente Anteilseigner haben massenhaft Aktien verkauft. Was steckt dahinter?
Die Talfahrt der Tesla-Aktie setzt sich fort. Nachdem um 14.30 Uhr deutscher Zeit die New Yorker Börse öffnete, verlor das Papier erneut 5,6 Prozent und fiel bis auf 223,75 US-Dollar, umgerechnet knapp 205 Euro. Damit hat sich der Wert der Aktie seit ihrem Höchststand im Dezember 2024 mehr als halbiert. Analysten begründen den Einbruch mit Marktanteilsverlusten in China und Europa sowie der schwachen Nachfrage nach Elektroautos. Mehr dazu lesen Sie hier.
Vertrauensverlust: Tesla-Insider stoßen Aktien ab
Während Anleger auf eine Stabilisierung hoffen, ziehen sich immer mehr Insider aus Tesla zurück. Seit Februar wurden mehr als 100 Millionen Dollar an Tesla-Aktien verkauft – und das nicht von unbekannten Investoren, sondern von prominenten Anteilseignern aus dem engsten Umfeld von Elon Musk:
- James Murdoch, langjähriger Vertrauter von Musk und Tesla-Vorstandsmitglied, verkaufte am 10. März Aktien im Wert von 13 Millionen Dollar. Der Verkauf fiel auf den Tag des größten Kursrutsches seit fünf Jahren.
- Kimbal Musk, der Bruder von Elon Musk, veräußerte im vergangenen Monat 75.000 Tesla-Aktien und erzielte damit rund 27 Millionen Dollar.
- Robyn Denholm, Vorsitzende des Tesla-Verwaltungsrats, trennte sich innerhalb von fünf Wochen von Aktien im Wert von mehr als 75 Millionen Dollar.
Die Verkaufswelle löst bei Anlegern Besorgnis aus. Normalerweise senden Insiderverkäufe Signale über die interne Einschätzung der Unternehmenslage. Dass gleich mehrere Spitzenmanager nahezu zeitgleich Aktien abstoßen, kann so gewertet werden, dass das Vertrauen in die künftige Entwicklung Teslas sinkt.
Massiver Imageverlust
Nicht nur Investoren wenden sich von Tesla ab – auch die Kunden. Eine t-online-Umfrage mit 100.000 Teilnehmern im März zeigt: 94 Prozent der Befragten würden keinen Tesla mehr kaufen. Und nicht nur hierzulande verliert Tesla an Boden, sondern weltweit: In China, Teslas größtem Auslandsmarkt, brachen die Verkaufszahlen im Februar um 49 Prozent ein. In Australien fiel der Absatz um 72 Prozent. Experten machen dafür mehrere Faktoren verantwortlich, unter anderem:
- Mangelnde Innovationen und schwindende technologische Führung. Insbesondere fällt Tesla gegenüber der chinesischen Konkurrenz zurück.
- Musks politische Eskapaden und seine Nähe zu Donald Trump. Sie schrecken Kunden und Investoren gleichermaßen ab.
- Häufige Preissenkungen. Sie reduzieren den Wiederverkaufswert von Teslas stark und machen die Autos für Käufer deutlich unattraktiver.
Wie geht es weiter für die Tesla-Aktie? Analysten erwarten schwache Quartalszahlen und weiter schwierige Rahmenbedingungen. Der Handelsstreit zwischen den USA und China schafft zusätzliche Unsicherheit, die Kaufzurückhaltung bei Elektroautos dürfte hoch bleiben. Das Analystenkursziel ist mit aktuell 281 Euro in weite Ferne gerückt. Ob die Aktie diesen Kurs wieder erreicht oder die Analysten ihre Ziele nach unten korrigieren, dürfte sich in den kommenden Wochen entscheiden.
- abcnews.go.com: "Tesla board members, executive sell off $100 million in stock" (Englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
- Mit Archivmaterial
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