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Umfrage: Lokführerstreik bei der Bahn nervt immer mehr Deutsche


Exklusive Umfrage
Lokführerstreik bei der Bahn nervt immer mehr Deutsche

Von t-online, fls

31.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Zugausfälle en masse am Münchner Hauptbahnhof: Die Lokführer haben dieses Jahr bereits zwei Mal den Bahnverkehr in Deutschland zum Erliegen gebracht.Vergrößern des Bildes
Zugausfälle en masse am Münchner Hauptbahnhof: Die Lokführer haben dieses Jahr bereits zweimal den Bahnverkehr in Deutschland zum Erliegen gebracht. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die Lokführergewerkschaft GDL hat den bislang längsten Streik im aktuellen Tarifkonflikt mit der Bahn angekündigt. Eine neue Umfrage zeigt jetzt: Die Deutschen haben immer weniger Verständnis für den Arbeitskampf.

Die Wut der Deutschen auf die Lokführergewerkschaft GDL wächst: Nach der Ankündigung der dritten Streikwelle von Donnerstag bis Dienstag haben inzwischen immer weniger Menschen in Deutschland Verständnis für die Arbeitskampfmaßnahme – ein größerer Anteil als zuletzt hält den Streik dagegen für unangebracht. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online hervor.

Demnach gaben 65 Prozent der Befragten an, kein Verständnis für den Streik zu haben und nur 28 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Zum Vergleich: In der ersten Streikwelle Anfang August lag das Verständnis für den Bahnstreik noch bei 32 Prozent, in der zweiten immerhin noch bei 30 Prozent, während zunächst "nur" 59 Prozent, später 61 Prozent mit Unverständnis reagierten.

Ein Grund dafür könnte sein, dass die GDL nun erstmals länger als 48 Stunden in den Ausstand tritt: Volle fünf Tage wollen die Lokführer ab Donnerstagfrüh, 2 Uhr, den Personenverkehr in Deutschland lahmlegen. Bis Dienstagfrüh, 2 Uhr, sollen bundesweit die allermeisten Züge im Nah- und Fernverkehr ausfallen.

Erstmals Streik am Wochenende

Betroffen sind damit zum ersten Mal auch Passagiere, die am Wochenende von privaten Reisen zurückkehren. Sowohl in Sachsen als auch in Schleswig-Holstein enden die Sommerferien am Sonntag, in Baden-Württemberg und Bayern dauern sie noch weitere zwei Wochen an.

Die Bahn empfiehlt Reisenden, Fahrten möglichst vorzuziehen. Gebuchte Fahrkarten für den Fernverkehr im Zeitraum des Streiks von Donnerstag bis Dienstag könnten schon seit Montag und bis zum 17. September flexibel genutzt werden, erklärte die Bahn am Dienstag. Bei Sparpreisen sei die Zugbindung aufgehoben.

Die Bahn verwies zudem darauf, dass Fahrkarten alternativ kostenfrei erstattet werden könnten. Reisenden, die während der Streiktage einen Zug nehmen müssen, empfahl das Unternehmen, einen Sitzplatz zu reservieren.

Bahn will ein Viertel aller Züge fahren lassen

Die Bahn will während der Streiktage sicherstellen, dass im Fernverkehr rund ein Viertel der Züge des normalen Fahrplans angeboten werden. Im Regional- und S-Bahnverkehr peilt das Unternehmen ein Angebot von etwa 40 Prozent an.

Die GDL fordert in dem Tarifstreit eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro und bessere Arbeitsbedingungen. Die Bahn bietet zwar 3,2 Prozent mehr Lohn, will die Stufen aber später umsetzen und fordert eine längere Laufzeit des Tarifvertrages. Das Unternehmen hat zudem Verhandlungen über eine Corona-Prämie angeboten, jedoch keine konkrete Zahl genannt.

In dem Tarifkampf geht es zudem um die Position der GDL im Konzern und im Wettbewerb mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Diese hat sich bereits mit der Bahn geeinigt, die Ergebnisse hält die Lokführergewerkschaft jedoch für unzureichend.

Verwendete Quellen
  • Civey-Umfrage
  • Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
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