Hohe Holzpreise Wirtschaftsminister Altmaier will mehr Fichten fällen lassen
Bauholz ist seit Monaten knapp und teuer geworden. Nun will Wirtschaftsminister Peter Altmaier reagieren: Es sollen wieder mehr Fichten gefällt werden. Und er hat noch weitere Ideen.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will angesichts der hohen Preise für Bauholz sowie anhaltender Lieferengpässe wieder mehr Fichten fällen lassen. Die "Rheinische Post" zitierte am Donnerstag aus einem Vorschlagspapier des Ministers, wonach dieser die derzeit geltende Einschlagsbegrenzung für Fichtenholz schnellstmöglich aufheben will.
Das Papier trägt den Titel "Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der Versorgung mit Holzprodukten und anderen Baustoffen und Vorprodukten."
Altmaier will demnach noch in dieser Legislaturperiode eine Einigung mit den zuständigen Ressorts über die Umsetzung der Vorschläge anstreben. "Wir haben es bei Nadelschnittholzprodukten mit Preissteigerungen von durchschnittlich rund hundert Prozent innerhalb der Jahresfrist zu tun", zitierte die Zeitung aus dem Papier. Die aktuelle Begrenzung der Fällungen von Fichtenholz gilt noch bis Ende September.
Auch Schadholz soll künftig verwendet werden
Die Waldbesitzer erhalten im Gegenzug steuerliche Vorteile. Diese will Altmaier fortführen, auch wenn die Einschlagsbegrenzung sofort aufgehoben werden soll. Bund, Länder und Kommunen sollen zudem die zulässigen Spielräume bei öffentlichen Aufträgen ausschöpfen, um Preiserhöhungen in der Beschaffung von notwendigen Baustoffen "soweit wie möglich auszugleichen", schreibt Altmaier in dem Papier.
Wenn eine Leistung wegen der Rohstoffknappheit verzögert wird, solle zudem die öffentliche Hand auf Konventionalstrafen verzichten, lautet ein weiterer Vorschlag. Schadholz, das bisher aussortiert und exportiert wird, soll zudem künftig auch in Deutschland verwendet werden.
Derzeit klagt vor allem der Bau über den fehlenden Rohstoff sowie drastische Preise für Holz. Zudem wird ein großer Teil des Holzes aus Deutschland ins Ausland exportiert, vor allem nach China, weil dort derzeit die Nachfrage besonders hoch ist.
- Nachrichtenagentur AFP