Neue Pläne Aachener Continental-Werk schließt doch erst Jahr später
Gnadenfrist für das Aachener Reifenwerk von Continental: Es bleibt entgegen vorherigen Plänen ein Jahr länger geöffnet. Das Ende der Produktionsstätte ist damit aber nur verschoben.
Das Aus für das Reifenwerk von Continental in Aachen wird um ein Jahr verschoben. Darauf haben sich Unternehmen und Arbeitnehmervertreter nach langwierigen Verhandlungen geeinigt, wie beide Seiten am Dienstag mitteilten.
Statt bis Ende 2021 soll die Produktion jetzt bis Ende 2022 auslaufen. Die Zahl der Beschäftigten soll dabei schrittweise von zuletzt 1.800 auf bis zu 1.200 reduziert werden. Laut IG Bergbau Chemie Energie (IG BCE) werde auf betriebsbedingte Kündigungen "wo immer möglich verzichtet".
Im Jahr 2023 sollen noch bis zu 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Reifenwerk beschäftigt bleiben, um die endgültige Schließung der Produktionsanlage vorzubereiten. Das Auslaufen der Produktion werde von einer umfassenden Qualifizierungsoffensive begleitet, teilte Continental mit.
Ziel sei es, möglich vielen Beschäftigten zu einem neuen Arbeitsplatz zu verhelfen. Der vereinbarte Sozialplan sehe zudem umfangreiche Abfindungen für Beschäftigte vor, hieß es von Seiten der Gewerkschaft.
Es sei unumgänglich das Werk in Aachen zu schließen, weil die Nachfrage nach Reifen in Europa für die aktuelle Produktion zu gering sei, betonte Continental. Das Aachener Reifenwerk sei der kleinste und kostenintensivste Standort im gesamten europäischen Produktionsnetzwerk des Unternehmens. Die Gewerkschaft sieht in der Schließung dagegen einen ökonomischen und sozialen "Fehltritt".
- Nachrichtenagentur dpa