Übernahmepläne abgesagt Villeroy und Boch will Konkurrenten doch nicht kaufen
Der Traditionshersteller von Keramik hatte eigentlich Interesse an der Übernahme des Konkurrenten Ideal Standard. Doch nun rudert der Konzern zurück – und sagt die Pläne ab.
Der Keramikhersteller Villeroy und Boch will den Konkurrenten Ideal Standard nicht mehr kaufen. "Die Villeroy & Boch AG bestätigt, dass keine Gespräche mehr mit Ideal Standard über eine mögliche Akquisition stattfinden", teilte der Konzern im saarländischen Mettlach mit. Man verfolge aber "weiterhin das Ziel, nachhaltig profitables Wachstum für den Konzern auch über Akquisitionen sicherzustellen". Dazu würden auch künftig Optionen geprüft, "die mit unseren Zielvorstellungen übereinstimmen".
Vor einem Monat hatte Villeroy und Boch noch mitgeteilt, ein möglicher Erwerb von Ideal Standard sei weiterhin Thema. Man müsse aber zunächst prüfen, wie Ideal Standard durch die Corona-Krise gekommen sei. Dann werde man "noch mal bewerten, ob wir da weitermachen oder nicht", hatte Vorstandschef Frank Göring damals gesagt. Nun hat das Unternehmen diesen Plänen eine Absage erteilt. Gründe dafür wurden nicht genannt.
Bei Übernahme hätte Villeroy und Boch Umsatz verdoppelt
Anfang 2020 hatte Villeroy und Boch erstmals berichtet, dass es den Erwerb des Herstellers von Badezimmer-Keramik und Armaturen prüfe. Bei einer Übernahme von Ideal Standard hätte das Unternehmen aus dem Saarland nach Angaben aus 2020 seinen Umsatz rein rechnerisch auf mehr als 1,5 Milliarden Euro nahezu verdoppelt. Die in Brüssel ansässige Ideal Standard Gruppe ist im Besitz von Finanzinvestoren.
Villeroy und Boch erzielte in 2020 einen Umsatz von 800,9 Millionen Euro. Das operative Ergebnis lag bei 49,7 Millionen Euro. Unterm Strich stand ein Ergebnis von 22,9 Millionen Euro.
- Nachrichtenagentur dpa