Streit über Zölle "Feindlicher Akt": Trump-Regierung legt sich mit Amazon an

Es kommt nicht oft vor, dass das Weiße Haus unter Präsident Donald Trump große amerikanische Unternehmen kritisiert. Bei Amazon wurde seine Sprecherin nun allerdings sehr deutlich.
Das Weiße Haus hat scharfe Kritik am Onlinehändler Amazon geübt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, nannte es einen "feindlichen und politischen Akt", dass Amazon offenbar nun bei seinen Preisen künftig darauf hinweist, wie viel die Zölle von US-Präsident Donald Trump zum Preis beitragen. Leavitt sagte, sie habe gerade mit dem Präsidenten darüber gesprochen.
Auf die Frage, ob Amazon-Gründer Jeff Bezos noch ein Trump-Unterstützer sei, antworte die Sprecherin, sie wolle nicht über die Beziehungen des Präsidenten mit Bezos sprechen, wiederholte aber, dies sei ein "feindlicher und politischer Akt". Bezos hatte in letzter Zeit die Nähe zu Trump gesucht, und dafür etwa auch bei der "Washington Post", die ihm gehört, Einfluss genommen. Vor der US-Wahl im November hatte er etwa eine bereits verfasste Wahlempfehlung für Donald Trumps Kontrahentin Kamala Harris gestoppt und damit Kritik innerhalb der Redaktion und in der Leserschaft ausgelöst.
Kurz darauf meldete sich Amazon zu Wort. Ein Sprecher widersprach der Darstellung des Weißen Hauses. "Das Team, das unseren ultra-günstigen Amazon Haul Store betreibt, hat in Erwägung gezogen, bei bestimmten Produkten Importgebühren auszuweisen", hieß es in einer Stellungnahme. "Dies war jedoch niemals für die Hauptseite von Amazon vorgesehen, und auf keiner Amazon-Plattform wurde etwas dergleichen umgesetzt."
- Nachrichtenagentur dpa
- focus.de: Zölle beim Kauf zeigen? Amazon rudert nach heftiger Kritik aus dem Weißen Haus zurück