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Bremerhaven: Lloyd-Werft steht vor der Schließung


Traditionsunternehmen
Lloyd-Werft in Bremerhaven steht vor der Schließung

Von dpa-afx
Aktualisiert am 21.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Lloyd-Werft Bremerhaven: Das Traditionsunternehmen wird zum Jahresende geschlosen.Vergrößern des Bildes
Lloyd-Werft Bremerhaven: Das Traditionsunternehmen wird zum Jahresende geschlosen. (Quelle: Andre Kastenbein/dpa-bilder)

Eine Luxusjacht wird noch gebaut, dann macht das Traditionsunternehmen dicht: Die Lloyd-Werft in Bremerhaven soll bis Ende 2021 abgewickelt werden. Die Stadt gibt die Hoffnung noch nicht auf.

Die Lloyd-Werft in Bremerhaven soll zum Jahresende geschlossen werden. Wie die Geschäftsführung verkündete, werde man bis dahin noch das letzte Großprojekt abliefern, eine Luxusjacht unter dem Projektnamen "Solaris" für einen offiziell nicht genannten Besteller. Die Einhausung um das 140 Meter lange Schiff war vor wenigen Tagen entfernt worden, so dass es erstmals von außen sichtbar ist.

Die Lloyd-Werft gehört zu den MV-Werften in Mecklenburg-Vorpommern, die wiederum dem Genting-Konzern in Hongkong gehören. Die Ostsee-Werften sind in der Corona-Pandemie mit großen Kreuzfahrtschiff-Projekten in Schwierigkeiten geraten. Um die 1.200 Jobs könnten wegfallen. Deshalb steht auch das Abstoßen des Bremerhavener Standorts seit Monaten im Raum.

Gewerkschaft fordert Rettungspaket für Werft-Beschäftigte

Die Stadt hofft noch auf eine Perspektive, um den Traditionsbetrieb mit 300 Arbeitsplätzen fortzuführen. Die Werft habe für Bremerhaven "einen hohen symbolischen Wert", sagte Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) nach Angaben eines Sprechers. Die Verantwortlichen sollten nach einer Lösung suchen.

Wenn die ostdeutschen Genting-Standorte finanzielle Hilfe von Land und Bund bekämen, müsse auch Bremerhaven etwas abbekommen, so der Sprecher. Der Bezirksleiter IG Metall Küste, Daniel Friedrich, teilte mit: "Um Geld vom Bund zu bekommen, muss Genting mehr einfallen als die Abwicklung der Traditionswerft. Wir erwarten, dass es bei den weiteren Verhandlungen in Berlin um ein Rettungspaket für die Beschäftigten geht und nicht um die Sanierung des Konzerns auf Kosten der Belegschaften."

Auch die Bremer Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) forderte eine Perspektive für die Fortführung des Betriebs, wie Medien in Bremen und Bremerhaven berichteten. Die Bremerhavener Schiffbaugruppe Rönner bestätigte diesen Angaben nach, dass sie an der Lloyd-Werft interessiert sei und über einen Kauf verhandele.

Die Geschichte der Lloyd-Werft in der Hafenstadt reicht zurück bis 1857. Neben den Megajachten ist sie auf Reparaturen und die Verlängerung von Schiffen spezialisiert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
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