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Euroländer wollen neue Münzen im Milliardenwert herstellen


Weniger als im Vorjahr
Euroländer wollen neue Münzen im Milliardenwert herstellen

Von dpa, mak

04.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Euro-Münzen (Symbolbild): Die Euroländer wollen neue Münzen in Umlauf bringen.Vergrößern des Bildes
Euro-Münzen (Symbolbild): Die Euroländer wollen neue Münzen in Umlauf bringen. (Quelle: Addictive Stock/imago-images-bilder)

Trotz neuer Bezahlmethoden und einer langsamen Abkehr vom Bargeld wollen die Eurostaaten neue Münzen in Umlauf bringen. Doch es sind weniger als 2020.

Die Euroländer wollen trotz gestiegener Nutzung bargeldloser Bezahlmöglichkeiten während der Corona-Pandemie auch 2021 Euro-Münzen in großem Stil in Umlauf bringen. Die Europäische Zentralbank (EZB) genehmigte die Herstellung von Geldstücken im Gesamtvolumen von knapp unter zwei Milliarden Euro einschließlich Sammlermünzen. Das ist weniger als ein Jahr zuvor, als die Notenbank den 19 Staaten mit der Gemeinschaftswährung die Ausgabe neuer Euro-Münzen im Umfang von rund 2,1 Milliarden Euro zusicherte.

Von der für nächstes Jahr vorgesehenen Münzproduktion ist ein Volumen von 1.482,9 Millionen Euro für den täglichen Gebrauch bestimmt, dazu kommen Sammlermünzen im Umfang von 499,3 Millionen Euro. Die meisten Geldstücke will auch 2021 Deutschland produzieren. Auf 658 Millionen Euro beläuft sich das Volumen der größten Volkswirtschaft Europas, davon entfallen 241 Millionen Euro auf Sammlermünzen.

Mit einem Gesamtvolumen von 321,5 Millionen Euro kommt Spanien auf den zweithöchsten Wert neuer Münzen, Frankreich liegt mit einem Volumen von 293 Millionen Euro auf Rang drei der Euroländer. Die EZB legt jährlich anhand des von den 19 Eurostaaten gemeldeten Bedarfs eine Obergrenze für das Gesamtvolumen der Münzen fest. In diesem Rahmen können die Länder dann die Geldstücke prägen lassen.

EU-Kommission erwägt Kupfergeld-Abschaffung

Umstritten sind vor allem 1- und 2-Cent-Münzen. Viele Verbraucher finden sie lästig. Manche machen sich für ihre Abschaffung stark. Zurzeit befragt die EU-Kommission Bürger der Eurostaaten zu einer möglichen Abschaffung des Kupfergeldes.

"Ein altes Sprichwort besagt: Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert", sagte dazu Bundesbank-Vorstandsmitglied Johannes Beermann jüngst zu t-online. "So sehe ich das auch: Viele Menschen müssen im wahrsten Sinne des Wortes jeden Cent zweimal umdrehen." Der Erhalt der Cent-Münzen sei deshalb auch eine Frage der Wertschätzung.

Die Corona-Krise hat dem bargeldlosen Bezahlen einen Schub gegeben. In einer EZB-Erhebung in den Euroländern im Juli 2020 gaben vier von zehn Befragten an, seit Beginn der Pandemie seltener Bargeld verwendet zu haben. Bereits im Jahr vor der Krise hatten Scheine und Münzen für Verbraucher weiter an Bedeutung verloren.

Sie sind demnach zwar weiterhin das beliebteste Zahlungsmittel für kleinere Beträge an der Ladenkasse. Die Nutzung von Karten nimmt jedoch zu. Beermann sieht ein baldiges Ende des Bargeldes indes nicht: "Bargeld wird es noch lange nach der Pandemie geben."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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