Veolia und Suez Gericht stoppt feindliche Übernahme von Recycling-Konzern
Der französische Abfallkonzern Veolia will seinen Konkurrenten Suez übernehmen. Dieser wehrt sich dagegen – und hat Einspruch eingelegt. Ein Gericht gab diesem nun statt.
Ein Pariser Gericht hat die Übernahme des französischen Wasser- und Abfallkonzerns Suez durch den Konkurrenten Veolia vorerst gestoppt. Das Gericht ordnete am Freitag per Eilentscheid die "Suspendierung der Operation" an. Damit gab es einem Einspruch von Suez statt, das mit allen Mitteln unabhängig bleiben will.
Die Übernahme ist laut der Entscheidung ausgesetzt, solange die Sozial- und Wirtschaftsausschüsse bei Suez und der Wassersparte Suez Eau in Frankreich nicht "informiert und konsultiert" sind. Der Energiekonzern Engie hatte am Montag dem Verkauf seines Suez-Anteils in Höhe von 29,9 Prozent an Veolia zugestimmt. Veolia zahlte daraufhin den vereinbarten Kaufpreis von 3,4 Milliarden Euro.
"Superchampion" sollte entstehen
Nun geht die Übernahmeschlacht in eine neue Runde. Das Tauziehen hatte Ende August begonnen, als Veolia die Fusionspläne verkündete. Suez betrachtet die Übernahme als "feindlich". Der Wasser- und Abfallkonzern ist weltweit nach eigenen Angaben der zweitgrößte und will unabhängig bleiben. Veolia ist in dem Sektor die weltweite Nummer eins und will einen "Superchampion des ökologischen Wandels" mit Suez bilden.
Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hatte beide Unternehmen diese Woche zur Einigung aufgerufen. Der Staat ist an Engie zu 22 Prozent beteiligt und hatte gegen den Anteilsverkauf an Veolia gestimmt. Er konnte sich jedoch nicht durchsetzen.
- Nachrichtenagentur AFP