Krise beim Flugzeugbauer Boeing entlässt Topmanager Kevin McAllister
Nach den Abstürzen von zwei Boeing 737 Max steckt der Flugzeughersteller in der Krise. Nun wurde der Chef der Verkehrsflugzeugsparte entlassen. Kevin McAllisters Abgang ist seither die größte Personalentscheidung.
Inmitten der Krise um die Boeing 737 MAX hat der US-Flugzeugbauer den Chef der Passagiermaschinensparte entlassen. Kevin McAllister werde mit sofortiger Wirkung vom Boeing-Manager Stan Deal an der Spitze von Boeing Commercial Airplanes (BCA) abgelöst, teilte der Konzern am Dienstag mit. McAllisters Abgang ist die bislang weitreichendste Personalentscheidung bei Boeing seit Beginn der 737-MAX-Krise.
Boeing ist nach zwei Flugzeugunglücken mit dem Maschinentyp 737 MAX in eine tiefe Krise geraten. Seit März gilt für Modell ein weltweites Flugverbot. Bei zwei Abstürzen mit Maschinen dieses Typs in Indonesien und Äthiopien waren zuvor 346 Menschen ums Leben gekommen. Ermittler vermuten, dass die Unglücke mit einem Stabilisierungssystem zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt.
Kurzbotschaften setzen Konzern weiter zu
Zuletzt geriet der Konzern weiter unter Druck: Am vergangenen Freitag wurde bekannt, dass Boeing offenbar schon vor der Zulassung der Maschine von den Problemen wusste. In Kurzbotschaften an einen Kollegen soll sich der technische Chefpilot der 737, Mark Forkner, 2016 über die "ungeheuerliche" Fehlleistung des speziell für die Boeing 737 MAX entwickelten Stabilisierungssystem MCAS bei Simulator-Tests beschwert haben.
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Die Flugaufsicht warf Boeing am Freitag vor, die internen Chat-Botschaften zwischen den Piloten schon vor Monaten entdeckt, sie aber erst am Donnerstag dem Verkehrsministerium übergeben zu haben.
- Nachrichtenagentur afp