Neuer Kurs nach Fusions-Aus Commerzbank: So hoch soll die Dividende ausfallen
Nach der Absage einer Fusion mit der Deutschen Bank feilt die Commerzbank an ihrer Strategie. Auf der Hauptversammlung hat Commerzbank-Chef Zielke bekanntgegeben, wie es mit der Bank weitergehen soll. Die Aktionäre drängten zuvor auf Antworten.
Die Commerzbank überarbeitet nach dem Ende der Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank ihre Pläne. Mit dem 2018 erreichten Gewinn von 865 Millionen Euro könne die Bank nicht zufrieden sein, sagt Vorstandschef Martin Zielke auf der Hauptversammlung in Wiesbaden.
"Hier können und müssen wir mehr erreichen." Die Verhandlungen mit der Deutschen Bank hätten auch gezeigt, wo die Commerzbank möglicherweise ihre Strategie nachschärfen sollte. Weitere Details verriet Zielke bislang nicht.
Commerzbank-Chef verspricht Aktionären Besserung
Der 56-Jährige verteidigte die Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank, die nicht nur bei den Mitarbeitern für viel Unmut gesorgt hatten: "Wir müssen alle Optionen prüfen, um die Commerzbank einfacher, besser und schneller zu machen."
Die Commerzbank kämpft seit Jahren mit sinkenden Erträgen. Zahlreiche der für 2020 ausgegebenen Mittelfristziele hat das Geldhaus in den vergangenen Monaten gekippt. Im September trifft sich der Aufsichtsrat zu seiner jährlichen Strategiesitzung, danach will die Commerzbank ihre Planungen auf einem Investorentag präsentieren.
Mit dieser Dividende können Anleger rechnen
Im laufenden Jahr rechnet Zielke mit einem leicht höheren Konzernergebnis als 2018. "Wir wollen auch für 2019 wieder eine Dividende zahlen", bekräftigt er. "Wir planen eine Ausschüttungsquote, die auf vergleichbaren Niveau des Jahres 2018 liegen wird."
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Für 2018 sollen die Anleger eine Ausschüttung von 20 Cent je Aktie erhalten – erst die zweite Dividende seit der Rettung der Bank durch den Staat in der Finanzkrise, der noch immer 15,6 Prozent an dem Institut hält. Für die Aktionäre ist das ein schwacher Trost: Seit der letzten Hauptversammlung haben die Commerzbank-Papiere ein Drittel ihres Werts verloren.
- Nachrichtenagentur Reuters, dpa