Rattan-Hersteller gewinnt Möbelriese Ikea muss sich in Indonesien einen neuen Namen suchen
Der schwedische Möbel-Gigant Ikea unterliegt in einem Rechtsstreit und verliert nun seinen Namen. Das Oberste Gericht in dem südostasiatischen Land sprach die Marke Ikea um den Namen einem örtlichen Produzenten von Rattan-Möbeln zu, wie jetzt bekannt wurde.
Ikea betreibt seit Ende 2014 seinen bisher einzigen Laden in Indonesien. Den Markennamen hatte das Unternehmen dort 2010 registriert, allerdings nach Angaben der Justiz drei Jahre in Folge nicht genutzt. Damit könne die Registrierung gelöscht werden, erklärten die Richter.
Urteil schon vor Monaten - Ikea nicht informiert
Das Urteil hatte diese höchste Instanz bereits im Mai 2015 gefällt und damit einen Rechtsspruch einer niederen Instanz aus dem Jahr zuvor bestätigt. Doch erst jetzt veröffentlichte es die Entscheidung auf seiner Online-Seite.
Der örtliche Möbelproduzent hatte den Markennamen demnach im Dezember 2013 registrieren lassen. Ikea stellt in seinem Fall das Akronym für die indonesische Rattan-Industrie dar.
Ein Sprecher von Inter IKEA Systems B.V., dem weltweiten Ikea-Lizenzbetreiber, sagte, die Anwälte hätten am Donnerstag von dem Urteil erfahren und prüften nun noch die Entscheidung. Der Rattanmöbel-Hersteller Ratania gab keinen Kommentar ab.
Die Firma mit Sitz in Surabaya, Indonesiens zweitgrößter Stadt, hatte den Namensstreit Mitte 2014 vor ein Bezirksgericht gebracht, als die Schweden ihr Geschäft vor den Toren Jakartas gerade bauen ließen.
Ikea ist eine Abkürzung für Firmengründer Ingvar Kamprad und die Farm Elmtaryd in Agunnaryd, wo er aufwuchs. Der Konzern hatte den Fall nach dem Urteil in erster Instanz 2015 vor das Oberste Gericht Indonesiens gebracht.