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Leere Regale bei Real: Oetker, Müller und Co. liefern nicht


Lücken im Laden
Oetker und Co. beliefern Real nicht mehr

Von dpa
Aktualisiert am 17.07.2015Lesedauer: 2 Min.
Mehrere Markenhersteller liefern derzeit nichts an Real.Vergrößern des Bildes
Mehrere Markenhersteller liefern derzeit nichts an Real. (Quelle: dpa-bilder)

Wer bei der Supermarktkette Real einkauft, muss derzeit auf bestimmte Markenartikel verzichten. Mehrere wichtige Hersteller liefern nichts mehr an Real, weil es Streit um die Konditionen gibt. Erneut zeigt sich, was für ein hartes Pflaster der Einzelhandel ist.

Fertigpizza von Dr. Oetker oder Joghurt von Müller Milch - an den entsprechenden Plätzen im Kühlregal und den Gefriertruhen klaffen im Moment bei der Metro-Tochter schon mal Lücken. Grund für den Lieferstopp der Hersteller: Real möchte Änderungen an den Lieferkonditionen, die nicht überall auf Verständnis stoßen. Auch bei den Metro-Großmärkten sind einige Artikel derzeit nicht verfügbar, wie eine Unternehmenssprecherin bestätigte.

Real bemüht sich dennoch, die Aufregung zu dämpfen. Es seien schließlich nur elf von 5000 Lieferanten, mit denen zunächst keine Einigung erzielt worden sei. "Daher haben diese Lieferanten leider beschlossen, uns aktuell nicht zu beliefern", räumte ein Unternehmenssprecher ein.

Viele bekannte Marken betroffen

Das Problem dabei: Nach Informationen des Branchenblattes "Lebensmittel Zeitung" sind darunter neben Dr. Oetker auch weitere profilierte Marken wie Nestlé (Maggi, Nescafé, Wagner Pizza) oder anfangs auch Müller Milch. Oetker bestätigte den Lieferstopp auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Auch Müller Milch räumte Lieferunterbrechungen ein. Nestlé wollte sich zu Kundenbeziehungen nicht äußern.

Commerzbank-Analyst Jürgen Elfers bezeichnete die Situation als "Alptraum" für jeden SB-Warenhausbetreiber, erwarte der Kunde doch in den Hypermärkten, die mit einer Auswahl von bis zu 80.000 verschiedenen Produkten werben, wirklich alle Einkäufe auf einen Schlag erledigen zu können. Real selbst wirbt mit dem Slogan "Einmal hin. Alles drin.".

Harter Preiskampf im Einzelhandel

Doch ist der Fall an sich gar nicht so ungewöhnlich. Denn wenn es ums Geld geht, wird im Handel öfter mit harten Bandagen gekämpft. So machte etwa Lidl im Januar vergangenen Jahres Schlagzeilen, als der Discounter Coca-Cola für gut zwei Monate aus den Regalen warf. Die Begründung damals: "Streit um ein Vermarktungskonzept." Inzwischen gibt es die braune Markenbrause längst wieder bei Lidl.

Auch bei anderen Ketten fehlen immer wieder mal bekannte Marken, wenn sich Hersteller und Händler gerade nicht über die Konditionen einigen können. "Das gehört zum normalen Geschäft", heißt es in der Branche.

Auffällig ist bei Real allerdings die aktuelle Häufung der Fälle. Auslöser ist die Tatsache, dass Real und die Metro-Großmärkte kürzlich die Verrechnung des gesamten Warengeschäfts in Deutschland an den Dienstleister Markant übergeben haben. Die Metro-Töchter wollen damit ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Doch einige der betroffenen Markenhersteller haben das Gefühl, bei der Neuordnung der Lieferbeziehung unangemessen zur Kasse gebeten zu werden und wehren sich.

Doch es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich die Regale bei Real wieder füllen. Oetker-Sprecher Jörg Schillinger jedenfalls ist zuversichtlich: "Es wird, wie immer bei derartigen Verhandlungen, über kurz oder lang eine Lösung geben."

Bei Müller Milch ist die Einigung sogar schon gefunden, wie das Unternehmen am Freitagnachmittag mitteilte. Man arbeite nun "mit Hochdruck" daran, dass die Produkte des Unternehmens so schnell wie möglich wieder in den Real-Kühlregalen zu finden seien, betonte das Molkereiunternehmen.

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