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NDR berichtet: Aldi Nord verkauft Klebefleisch ohne Kennzeichnung


NDR berichtet
Aldi Nord verkauft Klebefleisch ohne Kennzeichnung

t-online, sko

Aktualisiert am 02.08.2014Lesedauer: 2 Min.
Laut NDR-Recherchen hätte Aldi Nord sein Klebefleisch entsprechend kennzeichnen müssenVergrößern des Bildes
Laut NDR-Recherchen hätte Aldi Nord sein Klebefleisch entsprechend kennzeichnen müssen (Quelle: dpa-bilder)

Der Discounter Aldi Nord hat sogenanntes Klebefleisch verkauft, ohne dies für den Verbraucher zu kennzeichnen. Das hätten Recherchen für die NDR-Sendung "Die Tricks mit Fleisch und Wurst - Was wir wirklich essen" (Montag, 21 Uhr, NDR) ergeben, wie der Sender mitteilte.

Dabei handele es sich um das Produkt "Freihofer Gourmet Vitello tonnato" - in feine Scheiben geschnittenes Kalbfleisch mit einer Thunfischsoße. Ein auf DNA-Analysen spezialisiertes Labor habe in der untersuchten Scheibe Fleisch-Teile von mindestens drei Tieren entdeckt.

Laut Aldi keine Kennzeichnung nötig

Auf Anfrage habe es von Aldi Nord geheißen, dass es sich bei dem Produkt um zusammengefügtes Fleisch handele - also um Klebefleisch. Das Unternehmen habe mitgeteilt, die einzelnen Scheiben Kalbfleisch bestünden aus mehreren Teilstücken, die zusammen verarbeitet würden. Hierbei handele es sich jedoch keinesfalls um Formfleisch. Deshalb müsse es auch nicht dementsprechend gekennzeichnet werden, so Aldi Nord.

Experte widerspricht Aldi

Dieser Aussage habe Dr. Detlef Horn, Leiter des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Rhein-Ruhr-Wupper in Krefeld, widersprochen: "Wenn man ein Fleischerzeugnis aus vielen kleinen Teilen zusammensetzt, so dass es den Eindruck erweckt, es ist ein gewachsenes Stück, dann löst es eine Kennzeichnungspflicht aus." Das "Freihofer Gourmet Vitello tonnato" von Aldi Nord genüge damit nicht den Anforderungen des Deutschen Lebensmittelbuches, so der Experte.

Verbraucherportal: Kennzeichnung erst ab Ende 2014

Allerdings verweist das vom Bundesverband der Verbraucherzentralen betriebene Informationsportal "lebensmittelklarheit.de" darauf hin, dass Hersteller von Klebefleisch erst ab Dezember 2014 zur Kennzeichnung "aus Fleischstücken zusammengefügt" verpflichtet seien. Zurück geht die Kennzeichnungspflicht auf die neue EU-Lebensmittel-Informationsverordnung von 2011.

Da die Nichtkennzeichnung des mit Enzymen "zusammengeklebten" Fleischs aber schon seit Jahren umstritten ist, darf aus Verbrauchersicht zumindest hinterfragt werden, ob Aldi als Marktführer unter den Discountern auf der entsprechenden Verpackung nicht dennoch schon längst auf diese Verarbeitungsmethode hätte hinweisen sollen.

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