Massenproteste gehen weiter Thailändische Notenbank senkt Leitzins
Die Massenproteste in Bangkok könnten sich negativ auf Thailands Wirtschaft auswirken, glaubt die thailändische Notenbank. Auch deshalb wurde der Leitzins am Mittwoch überraschend um 0,25 Punkte auf 2,25 Prozent gesenkt. Bankvolkswirte wurden auf dem falschen Fuß erwischt, sie hatten nicht mit einem Zinsschritt gerechnet. Die Notenbank begründete ihre Entscheidung mit ungünstigeren Wachstumsaussichten, die sich infolge der gegenwärtigen Massenproteste gegen die Regierung zusätzlich eintrüben könnten.
Thai-Baht rutscht ab
Der thailändische Baht reagierte mit Verlusten auf die Entscheidung. Der US-Dollar erholte sich entsprechend auf 32,15 Baht, ein Euro verbesserte sich auf 43,72 Baht. In Euro gerechnet ist das der tiefste Baht-Stand seit Sommer 2011. Die Renditen thailändischer Staatsanleihen gaben deutlich nach, an der Aktienbörse in Bangkok wurde der Zinsschritt positiv aufgenommen. Der SET-Index stieg um gut ein Prozent.
Die Bevölkerung Thailands lehnt sich zurzeit gegen die Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra auf. Der Schwester des ehemaligen und gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra wird vorgehalten, von ihrem im Exil weilenden Bruder politisch gesteuert zu werden. Die Demonstranten halten aus Protest mehrere öffentliche Einrichtungen besetzt, darunter das Finanzministerium.