Unternehmen "Handelsblatt": Post drückt bei Porto-Erhöhung Auge zu
Anfang des Jahres hat die Deutsche Post eine Erhöhung des Briefportos in Kraft gesetzt. Seit dem Neujahrstag reichen die 55-Cent-Briefmarken nicht mehr. 58 Cent beträgt nunmehr das Briefporto. Aus dem Grund gibt es Ergänzungsmarken im Wert von drei Cent. Doch offenbar konnten sich zumindest bislang viele Kunden diese Marken sparen, wie eine Untersuchung im Auftrag der Online-Ausgabe des "Handelsblatt" zeigt. Die allermeisten unterfrankierten Briefe erreichten den Empfänger.
Wie das "Handelsblatt" berichtet, verschickte das Institut Spectos im Februar 300 Briefe, die nur mit 55 Cent frankiert waren. 288 dieser Schreiben wurden in der Auswertung berücksichtigt.
Eindeutiges Ergebnis
Das Ergebnis der Untersuchung ist eindeutig: 285 Briefe erreichten den Empfänger ohne Beanstandung. Nur in einem Fall war Nachporto zu entrichten, zwei Briefe erreichten nicht ihr Ziel. Angesichts dessen spricht das Institut von einem repräsentativen Ergebnis.
Post verweist auf Briefträger
Die Post verweist dagegen gegenüber dem "Handelsblatt" auf die Briefträger, die in den ersten Wochen nach der Preisumstellung mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Auge zugedrückt hätten. Dann wären die Austräger für einen langen Zeitraum kulant gewesen, denn die Testbriefe wurden von Spectos erst Mitte Februar verschickt.
Dreier-Marke bei Sammlern umstritten
Zumindest zum Start der Portoerhöhung dürften die erhofften Mehreinnahmen angesichts der Kulanz mancher Briefträger wohl etwas geringer ausfallen. Vor allem aber werden sich vermutlich Briefmarken-Fans ärgern, die die neue Dreier-Marke womöglich umsonst benutzt haben. Denn Briefmarkensammler reagierten bei der Einführung entrüstet auf das Design der neuen Marke. Sie kritisierten das Wertzeichen als zu schlicht, zu einfallslos – oder einfach als die hässlichste Briefmarke der Welt.