Konjunktur Eurozone kommt aus der Rezession nicht heraus
Die Eurozone muss sich auf ein weiteres Jahr Rezession einstellen. Im Jahr 2013 werde das Bruttoinlandsprodukt der 17 Euro-Länder um 0,3 Prozent schrumpfen, prognostiziert die EU-Kommission. Damit steckt Europa in der Schuldenkrise fest. Zudem steigt die Arbeitslosigkeit auf 12,2 Prozent und damit auf ein neues Rekordhoch.
Die Schwäche der europäischen Wirtschaft am Ende des vergangenen Jahres habe für 2013 einen schwachen Start verursacht, erklärte die EU-Kommission. Zudem werde sich die Erholung langsamer einfinden als ursprünglich erwartet. Erst im kommenden Jahr erwarten die EU-Experten wieder ein Anspringen der Wirtschaft mit einem Plus von 1,4 Prozent.
Inflationsrate sinkt, Arbeitslosigkeit steigt
In ihrer Konjunkturprognose vom Herbst war die EU-Kommission noch davon ausgegangen, dass die Wirtschaft der Eurozone sich in diesem Jahr wieder leicht erholt und ein Miniplus von 0,1 Prozent verzeichnet. Die Inflationsrate in der Eurozone sinkt demnach und liegt bei 1,8 Prozent in diesem und bei 1,5 Prozent im kommenden Jahr.
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone steigt auf mehr als zwölf Prozent. Die Quote wird den Berechnungen aus Brüssel zufolge im laufenden Jahr bei durchschnittlich 12,2 Prozent liegen. Für das Jahr 2014 erwartet die EU-Kommission einen minimalen Rückgang auf 12,1 Prozent in den 17 Euro-Ländern. Im Herbst waren die EU-Experten noch davon ausgegangen, dass die Quote der Arbeitslosen in diesem und dem kommenden Jahr in der Eurozone knapp unter der Zwölf-Prozent-Marke bleibt.
Düstere Aussichten für Griechenland und Spanien
Schlechter fallen auch die Erwartungen für die Krisenländer der Eurozone wie Griechenland und Spanien aus. In Griechenland erwartet die EU-Kommission einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 27 Prozent in diesem Jahr, bevor die Quote im Jahr 2014 auf 25,7 Prozent sinken soll. In Spanien ist demnach mit einem Anstieg der Quote auf 26,9 Prozent im laufenden Jahr zu rechnen; im Folgejahr soll sie leicht auf 26,6 Prozent heruntergehen.
Schlechte Nachrichten gibt es für Frankreich und Spanien, was die Staatsdefizite betrifft: Frankreich wird dem Ausblick zufolge weder in diesem noch im kommenden Jahr die EU-Obergrenze einhalten, sondern ein Defizit von 3,7 im laufenden Jahr beziehungsweise von 3,9 Prozent des BIP im Jahr 2014 verzeichnen. Für Spanien erwartet die EU-Kommission ein Defizit von 6,7 Prozent in diesem und von 7,2 Prozent im kommenden Jahr. Die Zahlen sind schlechter als die EU-Kommission noch in ihrer Prognose vom Herbst erwartet hatte.
Frankreich kann Defizit-Probleme nicht lösen
Die französische Regierung hatte jüngst bereits eingestanden, dass sie ihr Ziel nicht erreichen wird, die EU-Defizitgrenze von drei Prozent in diesem Jahr wieder einzuhalten. Für das Krisenland Spanien enthalten die Zahlen aus Brüssel eine weitere schlechte Nachricht: Die EU-Kommission erwartet, dass sich Spaniens Defizit im vergangenen Jahr auf 10,2 Prozent beläuft. Der spanische Regierungschef Mariano Rajoy hatte gesagt, die Spaniens Staatsverschuldung sei 2012 auf "weniger als sieben Prozent" zurückgegangen.