Grafische Übersicht: Schuldenkrise und Rettungspakete
Das Haushaltsdefizit vieler Euroländer lag 2013 über den erlaubten 3,0 Prozent. Fast in allen Ländern überstieg der Schuldenstand die erlaubten 60 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP).
Langer Weg: Nach einer Rezession 2013 soll die Wirtschaft Griechenlands in diesem Jahr wieder leicht wachsen. Auf die Arbeitslosenquote und die Staatsverschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat dies jedoch nur vergleichsweise geringe Auswirkungen.
Der Schuldenstand Griechenlands wird noch lange sehr hoch bleiben - und zunächst sogar noch weiter ansteigen. Erst für das Jahr 2022 wird mit einer Verschuldung von weniger als 110 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gerechnet.
Der Euro-Stabilitätsmechanismus (ESM) - und die Anteile der einzelnen Länder: Deutschland stellt mit 22 Milliarden Euro sowohl die meisten Barmittel bereit, als auch mit 168 Milliarden Euro die meisten Garantien und eventuell abrufbares Kapital. Insgesamt ist der ESM 700 Milliarden Euro schwer, davon 80 Milliarden Euro in bar. Für Kredite stehen aber nur 500 Milliarden zur Verfügung. Der ESM wird mit 200 Milliarden Euro "übersichert", damit er ein Top-Rating bekommt.
Der Rettungsschirm ESM wurde mit 700 Milliarden Euro an Bargeld und Garantien ausgestattet und soll die Zahlungsfähigkeit der Euroländer und ihrer Banken langfristig sichern. Der Gouverneursrat entscheidet über die Gewährung von Hilfen, während eine Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) über die Einhaltung der Bedingungen wacht.
Irland, Portugal, Spanien, Griechenland und Zypern haben bisher internationale Finanzhilfen erhalten. Auch Slowenien hat mit einer Bankenkrise zu kämpfen, will es jedoch zunächst mit einem Sparprogramm selbst versuchen.
Das Rettungspaket für Zypern ist 23 Milliarden Euro schwer - ursprünglich waren es nur 17 Milliarden. Davon kommen zehn Milliarden von den Euroländern und dem IWF. Zypern selbst muss den Rest aufbringen. Das soll durch höhere Steuern, eine Abgabe auf Kapitalgewinne und Privatisierungen geschehen.
Die Kreditwürdigkeit der Länder in der Eurozone nach Lesart von Moody's.
Das bedeuten die Buchstaben-Codes der Ratingagenturen.
Die drei großen Ratingagenturen erstellen pro Jahr mehr als 2,5 Millionen Ratings zu Staatsanleihen, Banken und Versicherungen.
Ab 2014 sollen die großen Banken in der Eurozone von der Europäischen Zentralbank (EZB) beaufsichtigt werden. Die Grenze zur Großbank liegt bei einer Bilanzsumme von 30 Milliarden Euro. Kleinere Geldinstitute, wie beispielsweise die deutschen Sparkassen, bleiben damit grundsätzlich unter nationaler Aufsicht. Jedoch kann die EZB auch hier im Notfall eingreifen.
Der Fiskalpakt soll dafür sorgen, dass die Staaten künftig weniger Schulden machen. Damit soll dem "Deficit Spending" vergangener Jahrzehnte ein Ende gesetzt werden.