Konjunktur Italien kassiert Milliarden Euro von Steuersündern
Italiens Regierungschefs Mario Monti hat im Kampf gegen Steuersünder erste Erfolge vorzuweisen. Bei landesweiten Kontrollen hat die Finanzpolizei (Gdf) in den ersten vier Monaten dieses Jahres etwa 2000 Steuersünder aufgespürt, die zusammen mehr als sechs Milliarden Euro an Einnahmen vor dem Fiskus verborgen hatten.
Spektakuläre Kontrollen waren erfolgreich
Wie die Finanzpolizei mitteilte, stieß sie allein auf 650 Millionen Euro an nicht abgerechneter Mehrwertsteuer. Gdf-Kommandant Nino Di Paolo hat wiederholt einen "systematischen und entschiedenen Kampf gegen die Steuerhinterziehung" ausgerufen und dann spektakuläre Kontrollen etwa in dem feinen Wintersportort Cortina d'Ampezzo ausführen lassen.
Bettelarme Ferrari-Fahrer
Die staatlichen Steuereintreiber kontrollierten im Dezember 2011 Besitzer von Luxusautos, Motoryachten oder Privatflugzeugen und prüften, was diese als Einkommen versteuerten. Das Ergebnis war kaum zu fassen: Fahrer sündhaft teurer Luxuskarossen präsentierten sich zum Beispiel als arme Schlucker, die gerade so durchs Leben kommen.
Nach Angaben von "Spiegel Online" hatten die Finanzbehörden schon bis Anfang des Jahres 7500 Steuer-Totalverweigerer entlarvt, das Online-Magazin berief sich dabei auf die römische Tageszeitung "La Repubblica". Die hatten demnach nicht etwa einfach versäumt, einen Nebenverdienst oder Zinsen aus Kapitalanlagen anzugeben.
Üppig gelebt, keine Steuern gezahlt
Die Steuerhinterzieher hatten einfach gar keine Steuern gezahlt, dafür aber fürstlich gelebt. Insgesamt wurden dem Online-Magazin zufolge 21 Milliarden Euro an der Steuer vorbeigeschleust, im Durchschnitt 2,8 Millionen Euro pro Steuersünder.