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Modellbau-Spezialist Revell bastelt am Erfolg


Modellbau
Modellbau-Spezialist Revell bastelt am Erfolg

dpa, t-online, dpa, t-online.de - mmr

Aktualisiert am 08.02.2012Lesedauer: 3 Min.
Auch Flugzeugträger U.S.S. Kearsarge ist bei Revell als Modell im AngebotVergrößern des BildesAuch Flugzeugträger U.S.S. Kearsarge ist bei Revell als Modell im Angebot (Quelle: US-Navy/ Revell)

Nach Jahren der Umstrukturierung bastelt der Modellbau-Spezialist Revell jetzt wieder am Erfolg. 2011 sei der Umsatz um neun Prozent auf knapp 40 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen aus dem ostwestfälischen Bünde mit. "Wie im Jahr davor haben wir auch 2011 schwarze Zahlen geschrieben", sagte Thorsten Koss von der Geschäftsleitung. Was der Modellbau-Marktführer noch plant.

Künftig auch teurere ferngesteuerte Modelle

Mit der an diesem Mittwoch beginnenden Nürnberger Spielwarenmesse will Revell seine Produktpalette ausweiten, kündigte Koss an. Dies betreffe besonders die noch relativ junge Sparte der ferngesteuerten Modelle. Unter dem Namen "Revellutions" werden z.B. spezielle Autos mit 2,4 GHz Fernsteuerung und einem neuen Reifenschnellwechselsystem vorgestellt.

Dreh Richtung höherpreisigem Hobby-Bereich

Das Unternehmen will den Schritt vom Spielzeug- in den Hobby-Bereich wagen. Während die Preise der ferngesteuerten Spielzeugmodelle bislang von 30 bis 100 Euro reichen, sollen künftig auch Modelle bis 400 Euro angeboten werden.

Revell bietet im Modellbau eine breite Palette an. Vom Modellauto über Kampf-Flugzeuge und ferngelenkte Hubschrauber bis hin zu Dreimaster und Flugzeugträger ist alles dabei. Chef-Entwickler beim Modellbau-Marktführer ist Ullrich Taubert. Der 60-Jährige entwickelt gemeinsam mit einer Handvoll Leuten die Ideen für die Modelle der nächsten und übernächsten Saison, diesmal rund 200. "Über die Auswahl entscheiden Geschäftsleitung, Marketing, Vertrieb und die Finanzabteilung", sagt Taubert. Am Ende bleiben um die 30 Projekte übrig.

"Und dann holen wir uns nach Möglichkeit das Original"

Von der Idee bis zum Verkaufsstart vergeht dann noch ein Jahr. "Das Schwierigste sind meist die Genehmigungen und Lizenzen." Bis zu zwei Millionen Euro Lizenzgebühren zahlt der Modellbauer im Jahr. Steht der Vertrag, stellt der Hersteller Konstruktionspläne zur Verfügung. "Und dann holen wir uns nach Möglichkeit das Original", sagt Taubert und seine Augen fangen an zu glänzen. Denn was eben noch ein ferner Traum war, steht dann nicht selten plötzlich auf dem Hof in Bünde. Und da ein Riesendampfer wie die Queen Mary oder der Airbus A380 nie nach Bünde kommen, muss Taubert eben zu den Originalen.

Teuerster Oldtimer der Welt

"Schwierig war die Suche nach einem Ferrari 250 GTO", erinnert sich Taubert. Davon wurden weniger als 40 Stück gebaut. Einen davon besitzt Nick Mason, Schlagzeuger der Band "Pink Floyd". Mit an die 20 Millionen Euro sei es der teuerste gehandelte Oldtimer der Welt. Und tatsächlich half Auto-Narr Mason aus und ließ seinen Wagen von allen Seiten fotografieren. Aus den Unterlagen wird beim Revell-Partner in China das Modell. Die eigentliche Herstellung erfolgt in Polen.

Jugend wird gefördert

"Unsere Zielgruppe sind vor allem die Erwachsenen", sagt Taubert, aber er weiß, dass die möglichst schon als Jugendliche mit dem Modellbau-Virus infiziert werden sollten. "Die Jugend hat sich verändert, mit den Spielekonsolen und dem ganzen Quatsch." Darum fördert Revell Jugendabteilungen in Modellbauclubs.

Außerdem versucht das Unternehmen mit der Aktion "Modellbau macht Schule" an die jungen Leute heranzukommen. Bundesweit 85 Schulen, vor allem offene Ganztagsschulen, machen mit. "Darunter sind nicht nur Jungs", sagt Taubert. "Bis sie 12, 13 Jahre alt sind, sind Mädchen sogar die besseren Modellbauer, aber dann ändern sich deren Interessen, leider."

Mittelfristig Modelle aus dem 3-D-Drucker

"Modellbau wird es immer geben", sagt Taubert dennoch. "Es ist der Wunsch, einen Traum zu besitzen, wenn auch nur im Maßstab 1:24." In naher Zukunft sollte den statischen Modellen mehr Leben eingehaucht werden. Mittelfristig werde der Verbraucher Modelle am Computer entwerfen, die ein spezieller Drucker dann dreidimensional "ausdruckt". Taubert selbst will noch möglichst lange mitmischen. Es gebe so viele Themen wie Trecker oder Bagger, die im Revell-Katalog noch kaum vorkämen.

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