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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Knapper Geldbeutel Das bringt eine Mietkautionsversicherung
Die Mietpreise steigen – und mit ihnen die Kautionen. Wer sich die Zahlung beim Einzug sparen möchte, kann eine Mietkautionsversicherung abschließen. Für wen sich das lohnt, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Umzüge sind teuer: Handwerker bezahlen, neue Möbel kaufen, Umzugshelfer buchen. Gerade die Kaution kann da ein tiefes Loch in das ohnehin schon enge Budget schlagen, denn viele Vermieter reizen häufig die gesetzliche Höchstgrenze von drei Kaltmieten aus.
Wer aber zum Einzug nicht eine große Summe Geld zur freien Verfügung hat oder die finanziellen Rücklagen lieber investieren möchte, kann auf eine Mietkautionsversicherung zurückgreifen.
t-online erklärt, was sich hinter der Police verbirgt, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, für wen sie sich lohnt – und wer lieber die Finger davon lassen sollte.
Was ist eine Mietkautionsversicherung?
Ihr Mietkautionsversicherer springt im Schadensfall ein – er bürgt also für sie. Daher ist die Mietkautionsversicherung laut § 551 BGB tatsächlich eine Mietkautionsbürgschaft. Wenn Ihr Vermieter Ihnen nach dem Auszug etwa die beschädigten Türen oder Fenster in Rechnung stellt, springt der Versicherer ein.
Anschließend bittet der Versicherer Sie aber doch zur Kasse, denn Sie müssen das Geld an die Versicherung zurückzahlen. Der Schaden wird nicht mit Ihren Beiträgen beglichen, die Sie monatlich oder jährlich an Ihren Versicherer überweisen.
Die Kosten der Versicherung sind abhängig von der Kautionshöhe. Die großen Versicherungen wie die Allianz, die Württembergische oder die R+V-Versicherung nehmen einen jährlichen Zins von 4,7 Prozent für Ihre Leistung.
- Beispiel: Sie zahlen 1.000 Euro kalt für Ihre Wohnung. Ihr Vermieter möchte die vollen drei Monate Kaltmiete als Mietkaution. In diesem Fall bürgt die Versicherung also für 3.000 Euro. Dafür zahlen Sie bei einem Zins von 4,7 Prozent jährlich 141 Euro an die Versicherung. Wohnen Sie nun 4 Jahre in Ihrer Wohnung, haben Sie insgesamt 564 Euro an Gebühren für Ihre Versicherung bezahlt.
Dafür sparen Sie sich beim Einzug die hohe Mietkautionssumme und können diese beispielsweise anlegen oder das Geld für neue Möbel ausgeben. Bei der Wahl Ihrer Versicherung sollten Sie auch darauf achten, inwiefern Sie Einspruch gegen die Schadensmeldungen Ihres Vermieters einlegen können. Achten Sie daher darauf, ob ihre Versicherung Ihnen eine Bürgschaft auf erstes Anfordern anbietet oder nicht.
Denn: Bei einer Bürgschaft auf erstes Anfordern bekommt Ihr Vermieter sofort Geld. Das mag den Vermieter freuen, aber Sie im Zweifelsfall nicht. Als Mieter haben Sie nämlich so keine Möglichkeit, Widerspruch gegen die Forderung einzulegen. Sie hätten im Zweifelsfall also nicht einmal die Chance zu belegen, dass nicht Sie den Schaden verursacht haben, und müssten die Forderung erst einmal bezahlen.
Kann ich ohne Schufa eine Mietkautionsversicherung abschließen?
Ja, einige Anbieter fragen bei der Mietkautionsversicherung nicht nach Ihrem Schufa-Score. Ist Ihre Schufa-Bewertung also zu gering für einen Bankbürgschaft, könnten Sie bei einer Versicherung dennoch Erfolg haben.
Ganz ohne Bonitätsprüfung geht es aber auch bei den Mietkautionsversicherungen nicht: Die Anbieter, die keine Schufa-Auskunft verlangen, greifen auf den Dienstleister Infoscore zurück. Das Konkurrenzunternehmen zur Schufa bezieht ihre Daten aus anderen Quellen und kann deswegen zu einem anderen Ergebnis kommen.
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Was kostet mich eine Mietkautionsversicherung?
Eine Mietkautionsversicherung kostet Sie einen jährlichen Zins der verbürgten Kautionssumme. Je nach Versicherung können Sie Ihre Beiträge monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich bezahlen. Die Kosten liegen dabei zwischen 4 bis 5,5 Prozent der Kautionssumme – je nach Anbieter.
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Da die Versicherungen je nach Mietkautionsbetrag andere Konditionen bieten, lohnt es sich, die Anbieter genau zu vergleichen. Der günstige Anbieter bei einer Kautionssumme von 1.000 Euro, muss nicht der günstige Anbieter bei einer Summe von 3.000 Euro sein, wie unsere Vergleichstabelle zeigt.
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Wichtig: Die Mietkaution bekommen Sie im besten Fall in voller Höhe zurück und etwaige Zinsen stehen Ihnen zu, während Sie bei der Versicherung durch die Gebühren Geld bezahlen, das Sie nie zurückerhalten.
Gibt es Mietkautionsversicherungen auch für Gewerbeeinheiten?
Ja, auch die Kaution für Gewerbeeinheiten können Sie über eine Versicherung abdecken. Anders als bei der privaten Miete darf die Kaution bei gewerblichen Flächen sogar mehr als drei Kaltmieten betragen. Gerade bei einer Geschäftsgründung kann da die Mietkautionszahlung eine große Hürde sein.
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Wie bei der privaten Mietkautionsversicherung zahlen Sie in diesem Fall keine Kaution an den Vermieter, sondern hinterlegen die Bürgschaft Ihres Anbieters als Sicherheit. Somit haben Sie mehr Liquidität bei der Eröffnung des Geschäftes oder Ihres Unternehmens.
Aber: Die Kosten für die gewerblichen Versicherungen sind teurer als die privaten Konditionen. So liegen der effektive Jahreszins für versicherte Gewerbeeinheiten – also etwa Ihr Büro, Ihr Restaurants oder Ihr Einzelhandelsgeschäft – bei fünf bis sechs Prozent.
Muss mein Vermieter eine Versicherung akzeptieren?
Nein, Ihr Vermieter muss neben einem Sparbuch keine Alternative zur klassischen Barkaution akzeptieren. Bei einer Mietkautionsversicherung erhält Ihr Vermieter keine Barkaution, sondern lediglich eine Bürgschaftsurkunde des Versicherers. Bevor Sie also eine Versicherung abschließen, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem (zukünftigen) Vermieter halten, ob diese Form der Kautionszahlung überhaupt gewünscht ist.
Bei einem Kredit, den Sie für die Kaution aufnehmen, hat der Vermieter dagegen kein Mitspracherecht. Denn hier können Sie die Kreditsumme einfach für die Barkaution verwenden.
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Falls Ihr Vermieter für Alternativen aufgeschlossen ist, können Sie ihm neben einer Mietkautionsversicherung auch eine Bankbürgschaft oder ein Mietkautionsdepot anbieten.
Lohnt sich eine Mietkautionsversicherung?
Eine Mietkautionsversicherung kann sich für kurze Zeiträume lohnen. Besonders wenn Ihre Schufa-Bewertung negativ ist, stellt die Mietkautionsversicherung eine Alternative dar.
Sie können die Versicherung auch als Zwischenfinanzierung nutzen. Denn: Als Mieter können Sie die Versicherung jederzeit kündigen und stattdessen eine Barkaution an Ihren Vermieter übergeben. Die Gebühren für die Versicherung bekommen Sie aber in diesem Fall nicht erstattet.
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Aber: Zu den laufenden Gebühren kommen die Kosten im Schadensfall. Eine Mietkautionsversicherung verursacht für Sie daher immer mehr Kosten, als wenn Sie die einen Kredit aufnehmen oder die Barkaution in Raten bezahlen. Zwar zahlen Sie bei Krediten auch Zinsen, diese liegen aber meist unter den gängigen Zinsen der Versicherungen. Gerade bei längerer Mietdauer lohnt sich eine Versicherung daher nicht.
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In umkämpften Wohnungslagen, etwa in Ballungsräumen, kann die Mietkautionsversicherung auch ein Nachteil bei der Wohnungssuche sein. Denn hier können sich die Vermieter die neuen Mieter aussuchen.
Wer dann signalisiert, dass er kein Geld liquide hat, zieht hier schnell den Kürzeren. Denn eine Barkaution ist für Vermieter deutlich unkomplizierter. Hier müssen Sie im Schadensfall keine Rücksprache mit einer Versicherung halten, sondern haben direkt Zugriff auf das Geld. Es gilt also auch hier: Bares ist Wahres.
- Eigene Recherche
- Mietrecht.org: Mietkaution
- kautionsfrei.de: Mietkautionsversicherung
- Mietkautionsbürgschaft.de: Mietkautionsbürgschaft für Gewerbe-Objekte
- Clarks.de: Mietkautionsversicherungen
- Check24: Mietkautionsversicherung