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Stromkosten sinken: Bundesnetzagentur schafft Vergütung für Kraftwerke ab


1,5 Milliarden Euro Entlastung
Bundesnetzagentur will Kosten für Stromkunden senken

Von t-online, dpa, jb

23.04.2025 - 16:41 UhrLesedauer: 2 Min.
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Bundesnetzagentur: Die Abschaffung der vermiedenen Netzentgelte ist schon länger in Planung. (Quelle: IMAGO/Dominik Bund/imago)
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Die Bundesnetzagentur will die Vergütung für dezentrale Kraftwerke abschaffen. Das könnte eine milliardenhohe Entlastung für die Stromverbraucher bedeuten.

Die Bundesnetzagentur plant, eine milliardenschwere Vergütungsregel für bestimmte Stromerzeuger zu beenden. Wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, sollen die sogenannten vermiedenen Netzentgelte ab 2026 schrittweise reduziert und ab 2029 vollständig abgeschafft werden. Ziel ist es, Stromkunden zu entlasten – um 1,5 Milliarden Euro innerhalb von drei Jahren.

Was sind vermiedene Netzentgelte?

Wer Strom durchs Stromnetz schleust, muss hierfür eine Gebühr zahlen – die Netzentgelte (Details dazu erfahren Sie hier). Wenn der Strom jedoch dort verbraucht wird, wo er auch erzeugt wird – zum Beispiel bei einem Wohnviertel mit eigenem Blockheizkraftwerk – muss dieses große öffentliche Stromnetz nicht derart intensiv genutzt werden. Dadurch spart der Netzbetreiber Aufwand und Kosten. Als Belohnung erhält der Anlagenbetreiber – in diesem Beispiel der Anlagenbetreiber des Blockheizkraftwerkes – die vermiedenen Netzentgelte. Getreu dem Motto: "Danke, dass du mir Arbeit erspart hast."

Die Vergütung wurde vor rund 25 Jahren in der Annahme eingeführt, lokal erzeugter Strom werde auch lokal verbraucht und senke damit die Netzkosten. Diese Annahme stimme jedoch "immer weniger", erklärte die Bundesnetzagentur am Mittwoch. Auch dezentral erzeugter Strom werde immer häufiger über längere Strecken transportiert.

Der Präsident der Netzagentur, Klaus Müller, erklärte daher, dass die Subventionierung von Kraftwerken durch sogenannte vermiedene Netzentgelte zulasten der Verbraucher nicht mehr zeitgemäß sei. Sie könne demnach nach und nach abgeschafft werden.

Ab 2029 vollständiger Wegfall

Aktuell zahlen Stromverbraucher die vermiedenen Netzentgelte über die allgemeinen Netzentgelte. Das verursacht laut Behörde pro Jahr Kosten von einer Milliarde Euro.

Die bestehenden Regelungen laufen zum 31. Dezember 2028 aus. Laut Entwurf der Netzagentur sollen die Zahlungen an dezentrale Kraftwerke ab 2026 schrittweise eingestellt werden: Im ersten Jahr soll die Vergütung um 25 Prozent sinken, dann um 50 Prozent, danach um 75 Prozent – ab 2029 fällt sie dann vollständig weg. So ergeben sich laut Bundesnetzagentur Einsparungen von insgesamt 1,5 Milliarden Euro über drei Jahre.

Angesichts der immer höher steigenden CO2-Abgabe dürften sich also Stromkunden sehr über die Entlastung freuen.

Vermiedene Netzentgelte lange in der Kritik

Die vermiedenen Netzentgelte standen schon lange in der Kritik. Zum einen, weil sie alle Stromkunden belasten – also auch jene, die an eine zentrale und nicht an eine dezentrale Anlage (etwa das Wohnviertel mit BHKW) angeschlossen sind. Zum anderen, weil sie oft zu Fehlanreizen führte. Denn durch den Bonus würde Strom auch dann produziert werden, wenn er nicht gebraucht wird – das Netz würde demnach überlastet und könnte instabil werden, was wiederum andere Kosten verursacht.

Bereits seitdem das Energierecht (EnWG) 2017 novelliert wurde, wurde daran gearbeitet, diese Entgelte abzuschaffen oder stark einzuschränken. Nun macht die Bundesnetzagentur einen großen Schritt hin zum erwünschten Ziel.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • bundesnetzagentur.de "Netzentgelte"
  • tagesschau.de "Bundesnetzagentur plant Entlastung von Stromkunden"

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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