Versicherungen Private Krankenversicherung Central erhöht Beiträge massiv
Kunden des privaten Krankenversicherers Central steht eine massive Beitragserhöhung ab Januar ins Haus. "Die durchschnittliche Anpassung zum 1. Januar 2012 beträgt gemessen am Monatssollbeitrag 12,9 Prozent", erklärte die fünfgrößte private Krankenversicherung auf Anfrage des "Handelsblatts". Einige Versicherte müssen aber mit bis zu 40 Prozent höheren Beiträgen rechnen. "Die individuelle Anpassungsnotwendigkeit kann aufgrund der Abhängigkeit der Anpassungsberechungen von Tarif, Geschlecht und Alter von diesem Mittel auch deutlich abweichen", teilte die Central dazu laut Zeitung mit.
Bis zu 40 Prozent mehr
Konkret werden wollte die Versicherung aber offenbar nicht. Versicherungsmakler schätzten dem "Handelsblatt" zufolge jedoch, dass es in vielen Bereichen Aufschläge von über 20 Prozent und bis zu 40 Prozent geben werde.
Damit überschreitet die Central die üblichen, auch schon recht deutlichen Beitragssteigerungen in der Privaten Krankenversicherung (PKV) kräftig. Sie liegen laut "Handelsblatt" bei fünf bis sieben Prozent jährlich.
Billigangebote in der PKV rechnen sich nicht
Der Tochter des Branchenzweiten Generali Deutschland wurde offenbar die Wachstumsstrategie der vergangenen Jahre zum Verhängnis, wie Branchenkenner der Zeitung sagten. Mit Beiträgen ab 150 Euro im Monat seien viele Kunden angelockt worden. Das Risiko sei aber offenbar nicht so günstig gewesen wie erwartet. Entweder waren Kunden häufiger krank als berechnet, wodurch sie höhere Kosten verursachten. Viele zahlten aber offenbar ihren Beitrag erst gar nicht. In solchen Fällen ist die Versicherung trotzdem verpflichtet, Notfallbehandlungen etwa im Krankenhaus zu erstatten.
Auch andere private Krankenversicherer haben in der Vergangenheit mit Billigtarifen geworben, die sich am Ende als zu knapp kalkuliert herausgestellt hatten. Die Hoffnung, die Kunden würden in komfortablere und damit teurere Tarife wechseln, erfüllte sich dabei nicht. Deshalb gelten diese Billigtarife in der Branche inzwischen als Sündenfall und wurden meist wieder eingestellt.