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Massiver Kursverfall der Lira: Türkeiurlaub – so günstig wie nie?


Massiver Kursverfall der Lira
Türkeiurlaub – so günstig wie nie?

Von t-online, sm

Aktualisiert am 13.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Türkeiurlaub: Mit dem Wertverfall der türkischen Lira erscheint ein Urlaub an den Stränden des Landes besonders günstig. Oder?Vergrößern des Bildes
Türkeiurlaub: Mit dem Wertverfall der türkischen Lira erscheint ein Urlaub an den Stränden des Landes besonders günstig. Oder? (Quelle: nejdetduzen/getty-images-bilder)
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Der Sommer läuft auf Hochtouren, die türkische Lira befindet sich im Sinkflug. Bei den hohen Temperaturen träumt so mancher von einem billigen Türkeiurlaub. Eine gute Idee?

Die türkische Währung befindet sich im Sinkflug. Allein in diesem Jahr brach die türkische Lira um 40 Prozent ein – zuletzt gar um 18 Prozent. Damit wird alles, was Reisende zum Beispiel aus den Euroländern in der Türkei in Lira bezahlen, günstiger. Für einen Euro gibt es in türkischen Wechselstuben aktuell mehr als sieben Lira. Vor einem Jahr waren es nur etwas mehr als vier Lira.

Da könnte der eine oder die andere über den nächsten Urlaub am Bosporus nachdenken. In der Tat scheint der massive Wertverfall der türkischen Lira gut für Touristen. Der Urlaub: günstig. Der Kaffee am Strand: billig. Die Sonne: kostenlos.

Sorge um wirtschaftlichen Kollaps in der Türkei

Doch der Kaffee am Strand ist am Ende für Touristen doch nicht so billig, wie der Währungskurs suggeriert. Grund ist unter anderem die anziehende Inflation, die derzeit bei mehr als 15 Prozent liegt. Das bringt einen massiven Kaufkraftverlust der Lira mit sich. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan beharrt dennoch auf niedrigen Zinsen und übt zugleich Einfluss auf die türkische Wirtschaft aus.


Ein Ende scheint nicht in Sicht. Denn auf politischer Ebene eskaliert der Streit zwischen der Türkei und den USA, im Zuge dessen seit heute drastisch erhöhte US-Strafzölle gelten. Der harsche Ton beider Nato-Partner verschärft die Situation zusätzlich und sorgt zunehmend für Unruhe in ganz Europa.

Keine Reisewarnung, aber...

Neben der unsicheren wirtschaftlichen Lage spielt für Reisende auch die eigene Sicherheit eine große Rolle. Denn: Politische und wirtschaftliche Krisen sind in der Regel keine guten Reisebegleiter. Eine Orientierung bieten die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes. Und diese wird aktuell nicht für die Türkei ausgesprochen. Doch sollten Türkei-Reisende einige allgemeine Hinweise beachten, wie zum Beispiel, sich grundsätzlich von politischen Veranstaltungen und größeren Menschenansammlungen jeglicher Art fernzuhalten.

Zwar habe sich die innenpolitische Lage mit der erneuten Wahl Erdogans zum Staatspräsidenten entspannt. Das Risiko einer willkürlichen Festnahme sei jedoch weiterhin hoch. Das gelte vor allem auch für deutsche Staatsbürger, die sich kritisch gegenüber der Türkei äußern.

Auch sollten Türkei-Urlauber nicht die seit dem Putschversuch im Juli 2016 in Kraft getretenen Einschränkungen und Sonderregelungen des Notstandes vergessen. Trotz Aufhebung am 19. Juli 2018 bestehen diese größtenteils weiter und sollen in das Polizei- und Strafrecht übernommen werden.

Apropos Reisekosten: Bei Pauschalreisen werden Hotel und Flug im Paket gebucht. Einen Großteil der Kosten machen Kerosin und Steuern für den Flug aus. Da diese in US-Dollar bezahlt werden, sind hier kaum Einsparungen zu erzielen. Zudem verhandeln Reiseveranstalter ihre Flug- und Hotelkontingente langfristig.Reisende, die ihre Unterkunft selbst organisieren, können zumindest in diesem Fall vom aktuellen Sinkflug der Lira profitieren.

Touristik-Aktien brechen ein

Der Strand in der Türkei könnte – vor allem vor dem aktuellen Wechselkurs – eine günstige Alternative sein. Doch Anleger sehen dies skeptisch und glauben nicht an einen einsetzenden Türkei-Boom. Trotz günstiger Lira überwiegen die politischen und wirtschaftlichen Sorgen. Ausdruck findet die Besorgnis in den sinkenden Kursen von Touristik-Aktien wie der Tui, von Thomas Cook oder auch vom Billigflieger Easyjet.

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Verwendete Quellen
  • Auswärtiges Amt
  • dpa
  • AFP
  • Reuters
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