Rechnet sich nicht mehr Ergo stellt klassische Lebensversicherung ein
Mit Ergo zieht sich ein weiterer großer Lebensversicherer in Deutschland aus dem Geschäft mit lebenslangen Garantien zurück. "Wir werden die klassischen Produkte zum Jahresende für das Neugeschäft weitgehend schließen", sagte der für den Bereich zuständige Vorstand Clemens Muth der "Süddeutschen Zeitung".
Grund für die Entscheidung sei, dass sich die Policen für Ergo nicht rechneten. Die Vertreter der Versicherung sollten künftig nur noch Lebensversicherungen verkaufen, die sich stärker an der Entwicklung der Kapitalmärkte orientieren. Lebenslange Garantien werde die Münchener-Rück-Tochter nur noch bei Sofort-Renten anbieten, bei denen Kunden große Summen angesparten Geldes auf einmal einzahlen.
Ergo folgt Zurich, Generali und Talanx
Ergo war eines der ersten Unternehmen, die Policen ohne lebenslange Garantien eingeführt hatten. Diese wurden bisher zusätzlich zu den klassischen Produkten angeboten. Mit dem Komplettausstieg folgt Ergo dem Beispiel von Konkurrenten wie Zurich, Generali und Talanx.
Die Versicherer reagieren damit auf die schärfere Regulierung ("Solvency II"), nach der sie für langfristige Garantien mehr Eigenkapital zurücklegen müssen. Der unangefochtene Marktführer Allianz Leben bietet beide Varianten gleichzeitig an, setzt aber darauf, dass die Kunden verstärkt zu den renditestärkeren kapitalmarktnahen Produkten greifen.
Die Ergo - ehemals Hamburg-Mannheimer und Victoria - ist die Nummer fünf unter den deutschen Lebensversicherern. Ihre jährlichen Überschussbeteiligungen lagen in den vergangenen Jahren am unteren Ende der Rangliste.