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Weltfrauentag: Zehn Tipps, mit denen Frauen finanziell unabhängig werden


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Altersarmut vorbeugen
Zehn Tipps, wie Frauen finanziell unabhängig werden


Aktualisiert am 08.03.2023Lesedauer: 7 Min.
Eine Mutter liegt mit ihren Töchtern in der Hängematte (Symbolbild): Sind die Finanzen im Griff, lebt es sich entspannter.Vergrößern des Bildes
Eine Mutter liegt mit ihren Töchtern in der Hängematte (Symbolbild): Sind die Finanzen im Griff, lebt es sich entspannter. (Quelle: Westend61/getty-images-bilder)

Gesundheit, Liebe, Sinn – ein gelungenes Leben vereint viele Bereiche. Um einen kümmern sich viele Frauen aber nicht selbst: ihr Geld. Wie Sie das ändern.

Fragt man Frauen, was sie ihrem jüngeren Ich in Sachen Finanzen raten würden, wird ein Tipp häufig genannt: Mach dich nicht von anderen abhängig! Denn genau das ist vielen von ihnen passiert.

Mit zunehmendem Alter erlebt eine große Zahl Frauen, welche Folgen finanzielle Abhängigkeit hat. Denn die Lohneinbußen, die etwa entstehen, weil sich immer noch eher Frauen als Männer um die Kinder kümmern, schlagen sich später umso deutlicher nieder.

Die gute Nachricht aber ist: Das muss nicht so kommen. Selbst wenn Sie schon in die Abhängigkeitsfalle getappt sein sollten, können Sie den Weg jederzeit wieder ändern – und Ihre Finanzen selbst in den Griff bekommen. t-online zeigt Ihnen, wie.

1. Den Druck rausnehmen

Zunächst einmal: Schön, dass Sie hier sind! Den schwersten Teil haben Sie bereits hinter sich gebracht. Sie haben sich aufgerafft und lesen sich in ein Thema ein, obwohl es Ihnen vielleicht Bauchschmerzen bereitet. Das allein ist schon großartig – und das dürfen Sie sich ruhig bewusst machen.

Es ist okay, vieles noch nicht zu wissen, manches womöglich nicht auf Anhieb zu verstehen. Seien Sie nachsichtig mit sich, selbst wenn die finanzielle Not groß sein sollte. Sich selbst das Leben zusätzlich schwer zu machen, bringt Sie nur langsamer ans Ziel.

2. Eigene Einstellungen hinterfragen

Wir alle entwickeln im Laufe unseres Lebens bestimmte Vorstellungen davon, was richtig und was falsch ist, was man tun und was man lassen sollte. Vieles davon ist unterbewusst abgespeichert und erleichtert uns so manche Entscheidung. Manchmal behindern uns bestimmte Glaubenssätze aber auch.

Nehmen Sie sich deshalb die Zeit, in sich hineinzuhorchen. Warum haben Sie bisher davor zurückgeschreckt, sich mit Ihren Finanzen zu befassen? Wurde Ihnen vielleicht vorgelebt, dass Geld Männersache sei? Halten Sie es gar für etwas Schlechtes, Geld zu haben? Glauben Sie, Geld verdirbt den Charakter?

Gleiches können Sie sich zu Ihrer beruflichen und familiären Situation fragen: Arbeiten Sie in Teilzeit, weil Ihre Mutter das auch so gemacht hat? Glauben Sie, dass von Ihnen erwartet wird, sich stärker um Haushalt und Kinder zu kümmern? Oder ist es tatsächlich Ihr ganz persönlicher Wunsch oder als Alleinerziehende der einzige Weg?

Erst wenn Sie erkennen, welche schädlichen Mechanismen im Hintergrund wirksam sind, können Sie gegensteuern und Schritt für Schritt daran arbeiten, sich neue, hilfreiche Glaubenssätze zu geben. Versuchen Sie zum Beispiel, Geld an sich nicht zu bewerten. Geld ist weder gut noch schlecht. Es ist ein Mittel zum Zweck. Welcher das ist, legen Sie im nächsten Schritt selbst fest.

3. Emotionales Ziel setzen

Vielleicht kennen Sie das: Sie sind topmotiviert, wollen etwas in Ihrem Leben ändern, aber dann ist etwas anderes doch wieder wichtiger? Da wären wir schon genau beim Punkt: Das, was Sie erreichen wollen, sollten Sie zu Ihrer Priorität machen.

Am besten funktioniert das, wenn Sie Ihr Ziel emotional aufladen. Wenn Sie nicht nur wissen, wofür Sie etwas machen, sondern dieser Grund auch noch mit einem starken positiven Gefühl verknüpft ist, wird es Ihnen automatisch leichter fallen, sich dafür zu motivieren.

Im Fall der finanziellen Unabhängigkeit könnten solche emotionalen Ziele beispielsweise sein, dass Sie Ihren Ruhestand sorgenfrei genießen möchten, dass Sie Ihren Traum von der Weltreise endlich leben oder Ihren Kindern die Ausbildung finanzieren wollen. Je mehr Gefühl damit verbunden ist, desto besser!

4. Status quo ermitteln

Sie wissen nun, was Sie bisher davon abgehalten hat, sich stärker um Ihr Geld zu kümmern, und warum das ab sofort anders werden soll. Aber was ist eigentlich Ihre genaue Ausgangssituation?

Bevor es daran geht, Ihre Finanzen umzukrempeln, sollten Sie sich einen Überblick verschaffen – und ein paar Fragen beantworten: Wie stehen Sie jetzt gerade finanziell da? Wie viel Vermögen haben Sie und in welcher Form? Besitzen Sie überhaupt etwas oder haben Sie vielleicht sogar Schulden?

Und wie sieht es in den Bereichen aus, die mit Ihren Finanzen unmittelbar zusammenhängen? Wie viel Geld bringt Ihr Job? Machen Sie ihn gerne? Sind Sie zufrieden mit der Arbeitsteilung in der Familie oder würden Sie sich lieber wieder stärker Ihrer Karriere widmen? Machen Sie sich bewusst, was bleiben kann, wie es ist, und was sich ändern soll.

5. Änderungen anstoßen

Genug der Vorbereitung, jetzt geht es ans Eingemachte: Machen Sie sich schlau über Geld und wie man mehr daraus macht. Das Wissen dafür gibt es – oft sogar kostenlos – im Internet, nicht nur bei t-online.

Ob als Podcast, Onlineworkshop oder Ratgeberartikel, nutzen Sie die Informationen, die Ihnen geboten werden – auch wenn es zum Start erst einmal nur zehn Minuten am Tag sind. So werden Sie Stück für Stück ein bisschen schlauer und entwickeln im Idealfall noch richtig Spaß an der Sache.

Sollten Sie festgestellt haben, dass Sie in der Partnerschaft etwas anders regeln möchten, suchen Sie das Gespräch. Sicher lässt sich nicht alles von heute auf morgen umwerfen, vielleicht stoßen Sie auch auf Widerstand. Dennoch: Formulieren Sie klar, was Sie sich wünschen. Das ist die Grundlage für jede beständige Beziehung.

Dazu könnte zum Beispiel auch ein finanzieller Ausgleich vom Partner gehören, den er Ihnen zahlt, weil Sie den Großteil der Kindererziehung übernehmen. Lesen Sie hier, warum eine solche Zahlung selbstverständlich sein sollte.

6. Schulden abbauen, Notgroschen aufbauen

Zum Einmaleins der Geldanlage gehört auch, die richtige finanzielle Basis zu legen. Sie sollten nur Geld investieren und für den langfristigen Vermögensaufbau einsetzen, das Sie erübrigen können. Schließlich wollen Sie diesen Prozess nicht direkt wieder unterbrechen, nur weil die Waschmaschine oder das Auto den Geist aufgibt.

Für genau solche Fälle braucht es einen Notgroschen, bestehend aus etwa drei Netto-Monatsgehältern. Außerdem sollten Sie sich zunächst darum kümmern, mögliche Schulden zu tilgen.

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Bei beidem hilft Ihnen das gute alte Haushaltsbuch. Denn es verschafft Ihnen einen Überblick darüber, was jeden Monat rausgeht und was jeden Monat reinkommt. Als Faustregel kann man sagen, dass Sie pro Monat mindestens 10 Prozent Ihres Einkommens sparen sollten.

Allerdings ist die optimale Höhe der Sparquote völlig individuell, da sie nicht nur davon abhängt, wofür Sie das Ersparte verwenden wollen, sondern auch davon, wie hoch Ihr Einkommen ist. Mit einem Gehalt von 2.000 Euro netto sind Sie bei gleicher Sparquote logischerweise doppelt so schnell am Ziel wie mit einem Gehalt von 1.000 Euro.

Natürlich ist nicht jeder in der Lage, seine Sparquote nach Belieben zu erhöhen. Wer wenig verdient, dem fällt es schwer, überhaupt Rücklagen zu bilden, weil Fixkosten wie Miete, Transport, Strom und Handy bereits den Großteil der Einnahmen aufzehren. Dennoch: Sparpotenzial schlummert bei fast jedem. Hier haben wir 23 Tipps aufgelistet, mit denen Ihnen mehr Geld zum Leben bleibt.

7. Geld anlegen

Sparen ist gut, Investieren ist noch besser. Klar, wenn Sie kurzfristig eine bestimmte Summe benötigen, sollten Sie Ihr Geld so anlegen, dass Sie problemlos darauf zugreifen können, sobald Sie es brauchen. Dafür eignen sich dann Tages- oder Festgeldkonten. Bei diesen Banken gibt es aktuell die höchsten Zinsen.

Geht es um Ihre finanzielle Freiheit, steht aber in der Regel der langfristige Vermögensaufbau im Mittelpunkt. Und der gelingt in Zeiten von Null- oder gar Negativzinsen am besten an der Börse. Lesen Sie hier, wie Sie in drei einfachen Schritten ein Wertpapierdepot eröffnen.

Besonders eignet sich dafür ein Sparplan mit sogenannten Indexfonds, kurz: ETFs. Das steht für Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Fonds. Bei ETFs bildet ein Computeralgorithmus einen Index wie zum Beispiel den Dax oder den weltweiten MSCI World ab. ETFs entwickeln sich also immer genauso wie der Index, den sie abbilden.

Um einen Sparplan aufzusetzen, müssen Sie kein Vermögen besitzen. Bei vielen Anbietern können Sie bereits ab 25 Euro im Monat Geld anlegen – bei einigen gibt es inzwischen sogar gar keinen Mindestbetrag mehr. Welche Summen dabei herumkommen, können Sie mithilfe unseres Sparplanrechners herausfinden.

Wenn Sie in ETFs investieren wollen, brauchen Sie mindestens 10, besser 15 Jahre Zeit, um eventuelle Krisen aussitzen zu können. Außerdem sollten Sie sich für einen ETF entscheiden, der einen weltweiten Index abbildet. So streuen Sie das Risiko.

8. Probieren geht über Studieren

Im Gegensatz zu Männern tendieren Frauen eher dazu, erst alles genau verstehen zu wollen, bevor sie sich an etwas Neues wagen. Das ist grundsätzlich gut und kann sich auf lange Sicht auch auszahlen. Umgekehrt sollte dieses Vorgehen nicht dazu führen, dass Sie am Ende gar nichts tun, weil Sie Angst haben, Fehler zu machen.

Jeder Monat, den Sie länger damit warten, Ihr Geld ertragreich anzulegen, schmälert das Vermögen, das am Ende dabei herauskommen kann. Das liegt am sogenannten Zinseszinseffekt, der umso mehr zu Buche schlägt, je früher man sein Geld für sich arbeiten lässt.

Deshalb: Wagen Sie den Sprung ins kalte Wasser, auch wenn Sie noch keine Doktorarbeit über die Finanzkrise geschrieben haben. Wenn Sie allein wirklich zu unsicher sind, suchen Sie sich Hilfe bei professionellen Beratern oder Freunden, die schon einen Schritt weiter sind als Sie. Und dann: Springen Sie!

9. Vorbild sein und Wissen weitergeben

Finanzielle Bildung ist in Deutschland noch ausbaufähig. Weder gibt es ein Schulfach "Finanzen" noch kennen sich viele Eltern gut genug aus, um ihren Kindern zu erklären, wie sie Geld anlegen. Seien Sie deshalb selbst Teil der Veränderung und sorgen Sie dafür, dass Ihre Freundinnen, Bekannten, Kolleginnen und Kinder etwas von Ihrem neu gewonnen Wissen abbekommen.

Leben Sie außerdem vor, wie es gehen kann, und versuchen Sie, Kinder, Enkel, Nichten und Neffen so zu erziehen, dass sie möglichst frei von Klischees à la "Mädchen können kein Mathe" oder "Der Mann hat die Familie zu ernähren" aufwachsen.

10. Nicht müde werden, auf Probleme hinzuweisen

Es gibt auf dem Weg Richtung finanzielle Freiheit viele Hebel, die Sie selbst drücken können. Das ist gut so und Sie sollten diese auch nutzen. Trotzdem treffen Frauen immer noch auf diskriminierende Strukturen, für die Politik und Gesellschaft Lösungen finden müssen.

Dazu zählen beispielsweise die Lohnlücke, die auch bei gleicher Arbeit und Qualifikation noch 7 Prozent beträgt, die Tatsache, dass Teilzeitarbeit überproportional geringer entlohnt wird, oder tief sitzende Vorstellungen darüber, wie Erwerbs- und Hausarbeit zwischen den Geschlechtern verteilt sein sollte.

Werden Sie deshalb nicht müde, immer wieder auf diese Probleme aufmerksam zu machen und ein Umdenken anzuregen. Damit es Frauen künftig nicht mehr schwerer haben als Männer, finanziell frei zu werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Yougov-Umfrage
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