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VW-Krise: IG Metall und Betriebsrat stellen neues Zukunftskonzept vor


Schwächelnder Autokonzern
IG Metall und Betriebsrat stellen Masterplan für VW-Krise vor

Von dpa
Aktualisiert am 20.11.2024Lesedauer: 3 Min.
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Volkswagen-Werk in Wolfsburg (Archivbild): Am Standort in Wolfsburg findet am Donnerstag die dritte Runde der Tarifverhandlungen statt. (Quelle: /Marco Steinbrenner/DeFodi Images/imago-images-bilder)
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IG Metall und der VW-Betriebsrat präsentieren heute ein alternatives Konzept zu den geplanten Einschnitten bei Volkswagen. Mit diesen Vorschlägen wollen sie die Zukunft des Autobauers sichern.

Im Ringen um Einschnitte bei VW planen IG Metall und Betriebsrat einen Gegenentwurf zu den vom Konzern geplanten harten Einschnitten. Einen Tag vor der dritten Tarifrunde in Wolfsburg wollen sie heute Eckpunkte eines eigenen Gesamtkonzepts für die Zukunft des Autobauers vorstellen, wie Gewerkschaft und Betriebsrat ankündigten. Betriebsratschefin Daniela Cavallo und IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger wollen dabei ihre Ideen für die Genesung des angeschlagenen Konzerns darlegen.

Lohnkürzungen werden abgelehnt

Seit Bekanntwerden der Sparpläne Anfang September hatten Cavallo und Gröger den Konzern mehrfach aufgefordert, eine konkrete Gesamtkonzeption für die Zukunft aller Standorte vorzulegen. Denn, so Cavallo im September: "Wir sehen sehr viele Stellschrauben, an denen wir drehen können, um die Kosten zu senken, ohne gleich ganze Standorte infrage zu stellen." Bisher sei der Konzern ein solches Zielbild aber schuldig geblieben. Jetzt möchte sie zusammen mit der IG Metall selbst eine solche Konzeption vorlegen.

"Dass Volkswagen große Herausforderungen hat, steht außer Frage", sagte auch Gröger bereits im September. Und die Gewerkschaft wolle hier Teil der "einer echten, nachhaltigen Lösung" sein. Schließlich habe niemand mehr Interesse daran, dass das Unternehmen zukunftsfähig aufgestellt ist, als die Beschäftigten selbst. Ziel sei es, Standorte, Auslastung und Beschäftigung langfristig abzusichern. Die von VW geforderte Lohnkürzung lehnt die IG Metall entschieden ab, ebenso Werksschließungen und Entlassungen, die im Raum stehen.

Die Gewerkschaft schlägt ihrerseits vor, die Arbeitskosten durch verschiedene Maßnahmen zu reduzieren. Auf diese Weise könnten 1,5 Milliarden Euro eingespart werden. Konkret angeboten wird, die nächste Tariferhöhung befristet als Arbeitszeit in einen Zukunftsfonds einzubringen und vorerst nicht auszuzahlen. Das ermögliche flexible Arbeitszeitkürzungen ohne Personalabbau. Maßstab solle dabei der jüngste Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie sein, der eine Erhöhung um insgesamt 5,1 Prozent in zwei Stufen bis 2026 vorsieht.

Volkswagen braucht starke Produkte

Die Kernpunkte eines "Masterplans 2025 – 2030 – 2035" skizzierte Cavallo bereits Anfang September bei einer Betriebsversammlung. Sie betonte die Notwendigkeit, die Produktsubstanz von Volkswagen zu verbessern, da der Konzern immer dann erfolgreich war, wenn er mit starken Produkten überzeugte. Aktuell bemängelte sie jedoch häufige Rücknahmen von Entscheidungen sowie Verzögerungen bei Produkten und Projekten. Besonders fehle ein günstiges Elektro-Einstiegsmodell, das erst 2026 mit dem ID.2 kommen soll.

Zudem müsse der Konzern technologisch wieder an die Spitze und die Produkte dann auch schnell zu den Kunden bringen. "Wir brauchen deutliche Sprünge vor allem in den Bereichen Software, termingerechte Anläufe und Kundenakzeptanz", so Cavallo damals. "Und alles, was am Ende nicht relevant ist für unsere Technologieführerschaft und somit nicht kaufentscheidend für unsere Kundschaft, das muss überdacht werden."

Fokus auf Marke Volkswagen

Cavallo forderte weniger Komplexität, den Abbau von Bürokratie und eine Reduzierung des Dokumentationsaufwands. Zudem müsse der Konzern Doppelarbeiten der Marken vermeiden und stärker auf Synergien setzen, um Kosten zu sparen. Sie plädierte für "eine Neujustierung des Steuerungsmodells im Konzern mit einer klaren Fokussierung auf die Marke Volkswagen. Die Marke Volkswagen ist und bleibt der Kern des Volkswagen-Konzerns."

Mit Blick auf die Finanzen forderte Cavallo damals: "Gerade in herausfordernden Zeiten brauchen wir aber den Mut, auch in der Krise zu investieren und so den Grundstein für die Innovationen von morgen zu legen." Das gelte etwa für neue Modelle im Volumensegment. Dadurch lasse sich die Auslastung der Werke verbessern, was die Kosten senke. "Nur so wird es uns gelingen, gestärkt und nachhaltig erfolgreich wieder aus dieser Situation herauszukommen." Alles andere sei blindes Sparen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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