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Wertpapierdepot: Das beste finden und eröffnen – So geht's


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Geldanlage
So eröffnen Sie in drei Schritten Ihr eigenes Wertpapierdepot


Aktualisiert am 11.12.2021Lesedauer: 6 Min.
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Aktien, Handel, Märkte: Diese Animation erklärt schnell und einfach, wie Börsenhandel funktioniert. (Quelle: t-online)
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Seit Jahren gibt es aufs Ersparte kaum Zinsen. Immer mehr Menschen wollen ihr Geld deshalb in Aktien und Fonds anlegen. Dafür benötigen Sie ein Depot. Wie Sie das richtige für sich finden und es eröffnen.

Ein Girokonto hat heutzutage fast jeder. Sie benötigen es für die grundlegenden Dinge: Von ihm geht die Miete ab, hier geht das Gehalt ein oder Sie bezahlen im Supermarkt mit der EC-Karte Ihre Einkäufe.

Für den Handel mit Aktien oder das Einrichten eines Fondsparplans benötigen Sie hingegen ein Wertpapierdepot. Ein Wertpapierdepot ist praktisch ein Konto für Ihre Wertpapiere, hier finden Sie alle Ihre gekauften Aktien und andere Wertpapiere aufgeführt. Mit dem Wertpapierdepot können Sie leicht den Aktienhandel steuern, also Wertpapiere kaufen und verkaufen.

Am günstigsten ist es, wenn Sie sich ein Wertpapierdepot im Internet bei einer Direktbank einrichten. Alle Informationen zu Direktbanken und ein Vergleich der größten Anbieter finden Sie hier. Ein Depot funktioniert dabei so ähnlich wie das Onlinebanking beim Girokonto: Hier finden Sie eine Übersicht über all Ihre Investments – und können leicht dazu- oder verkaufen.

Doch welches ist das beste Wertpapierdepot für mich? Wo sollte ich ein Wertpapierdepot eröffnen? Und wie funktioniert das überhaupt? t-online beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wozu benötige ich ein Wertpapierdepot?

Ganz einfach: Sie benötigen es, um in Aktien, ETFs, Fonds oder andere Anlageklassen zu investieren. Ihr Depot funktioniert wie ein Bankkonto. Hier finden Sie all Ihre Investments aufgelistet. In dem Wertpapierdepot können Sie nach Anlageklassen suchen, diese auswählen und per Kauf-Funktion direkt in einzelne Wertpapiere investieren.

Filialbank oder Direktbank: Wo sollte ich ein Depot eröffnen?

Beim Eröffnen eines Depots haben Sie drei Möglichkeiten: Sie können eines bei einer Filialbank, einer Direktbank oder einem Onlinebroker im Internet aufmachen.

  • Beispiele für Direktbanken: DKB, Comdirect, Consorsbank, ING oder Norisbank

Bei einer Filialbank werden Sie persönlich beraten. Dafür sind Depots bei Filialbanken deutlich teurer, als wenn Sie eines im Internet eröffnen. Bei einem Onlinebroker, also einem Wertpapierhändler im Netz, oder einer Direktbank entfällt der persönliche Service zwar. Dafür aber sind die Kosten deutlich geringer als bei einer Filialbank. Lesen Sie hier, welche Depots sich für Einsteiger eignen.

  • Beispiele für Onlinebroker: Flatex, Smartbroker, TradeRepublic oder SBroker

Wie eröffne ich ein Wertpapierdepot?

Ein Wertpapierdepot zu eröffnen, ist kinderleicht. Da Anbieter im Internet deutlich günstiger sind als Filialbanken, zeigen wir Ihnen im Folgenden anhand von drei Schritten, wie Sie ein Depot bei einer Direktbank oder bei einem Onlinebroker anlegen:

  1. Depot beantragen: Zunächst müssen Sie einen Antrag auf der Webseite der Bank oder des Brokers ausfüllen. Hier sind persönliche Daten wie Name oder Adresse gefragt. Zudem müssen Sie angeben, ob Sie bereits Erfahrung beim Aktienhandel haben oder wie viel Risiko Sie eingehen möchten. So will der Gesetzgeber verhindern, dass unerfahrene Anleger ungeeignete Produkte kaufen. Bei reinen Smartphone-Brokern geschieht all das in einer entsprechenden App. Um mit Ihrem Depot auch wirklich handeln zu können, benötigen Sie noch ein sogenanntes Verrechnungskonto. Das eröffnen Sie am einfachsten bei der Direktbank oder dem Broker, bei dem Sie auch Ihr Depot aufmachen möchten.
  2. Identität feststellen: Anschließend will der Anbieter Ihre Identität überprüfen. Denn Banken und Broker müssen sicher sein, dass der Antrag tatsächlich von Ihnen stammt. Das läuft über das Post-Ident-Verfahren oder das Video-Ident-Verfahren. Im ersten Fall bestätigt ein Postmitarbeiter in einer Filiale Ihre Identität, indem Sie ihren Personalausweis vorzeigen. Im zweiten Fall geschieht dies per Video-Chat mit dem Anbieter – direkt von Ihrem Computer oder Smartphone aus.
  3. Depot aktivieren: Nun müssen Sie darauf warten, dass Ihnen der Anbieter die Unterlagen zuschickt, mit denen Sie Ihr Depot aktivieren können. Das geschieht in der Regel per Post. Es gibt allerdings auch Broker und Banken, die Ihnen alles per E-Mail zusenden. Dann folgen Sie den Schritten in der Anleitung. Nun können Sie loslegen und Aktien, Anleihen, Fonds oder ETFs kaufen. Alternativ können Sie auch einen Sparplan einrichten.

Was kostet ein Wertpapierdepot?

Ein Wertpapierdepot allein kostet maximal Depotgebühren. Diese Gebühren fürs Eröffnen sowie das Führen des Depots entfallen jedoch meist bei Internetanbietern wie Direktbanken oder Onlinebrokern. Doch wenn Sie über das Wertpapierdepot mit Aktien handeln möchten, fallen weitere Kosten an. Ein Überblick:

  1. Ordergebühren: Bei jedem Kauf oder Verkauf von Aktien müssen Sie Ordergebühren an den Depotanbieter zahlen. Das sind bei Onlinebrokern und Direktbanken meist Pauschalbeträge von fünf bis zehn Euro. Bei manchen Anbietern ist auch eine bestimmte Anzahl an Ordern kostenlos, die billigsten Broker bieten inzwischen sogar eine Flatrate ein, bei der Sie für einen monatlichen Betrag so viel handeln können, wie Sie wollen.
  2. Handelsplatz-Gebühren: Zu den Ordergebühren an den Depotanbieter kommen Gebühren des Handelsplatzes, also Börsenentgelte. Je nachdem, wo ein Broker oder eine Direktbank Ihre gewünschten Aktien oder Anleihen kauft oder verkauft, können diese Gebühren schwanken. Auch je Anlageklasse kann der Preis dabei von Handelsplatz zu Handelsplatz variieren. Günstiger als der Börsenhandel ist in der Regel, Ihre Bank zu beauftragen, bei einem sogenannten Direkthändler zu kaufen. Damit ist ein Wertpapierhändler gemeint, der Aktien und Fondsanteile auf Vorrat hält. In diesem sogenannten "außerbörslichen Handel" sind Aktien und Fondsanteile oft billiger, da Sie die Börsengebühren sparen.
  3. Nebenkosten: Kursgewinne über dem Sparerpauschbetrag von 801 Euro müssen in Deutschland besteuert werden. Die sogenannte "Abgeltungssteuer" beträgt pauschal 25 Prozent auf den Ertrag.

Anbieter vergleichen: Was ist das beste Depot für mich?

Bevor Sie ein Wertpapierdepot eröffnen, sollten Sie vorher verschiedene Anbieter miteinander vergleichen. Nutzen Sie dazu am besten einschlägige Portale im Internet. Folgende Kriterien sollten Sie beim Vergleich beachten:

  • Kosten: Wie hoch sind die Kosten pro Order? Fallen gar Kosten für das Depot selbst an? Die Kosten sind in jedem Fall entscheidend, da diese Ihre Rendite, genannt Ertrag, verringert.
  • Auswahl: In wie viele Fonds, Aktien oder ETFs können Sie Ihr Geld anlegen? Das ist deshalb entscheidend, wenn Sie spezielle Vorlieben beim Investieren haben.
  • Sparplan: Ist es möglich, einen Sparplan einzurichten? Was kostet das? In welche ETFs oder Fonds kann ich mein Geld anlegen? Diese Fragen sind wichtig, wenn Sie vorhaben, einen Sparplan einzurichten.
  • Nutzerfreundlichkeit: Besonders für Einsteiger ist es wichtig, dass Sie sich in Ihrem Wertpapierdepot zurechtfinden. Hier kommt es vor allem darauf an, ob das Depot eine benutzerfreundliche Oberfläche aufweist, also nicht zu kompliziert aufgebaut ist. Doch Sie sollten auch darauf achten, wenn Ihnen das wichtig ist, ob die Direktbank oder der Onlinebroker eine App anbieten, mit der Sie auf Ihr Wertpapierdepot zugreifen können.

Kann man ein Wertpapierdepot einfach wechseln?

Ja, das geht. Wenn Sie mit Ihrem Depotanbieter unzufrieden sind oder Sie ein anderer Anbieter mit besseren Konditionen lockt, können Sie auch Ihr Wertpapierdepot wechseln. Für einen solchen Depotwechsel fallen keine Kosten an. Das wäre in Deutschland verboten.

Der Depotwechsel funktioniert in der Regel sehr leicht. Wir zeigen Ihnen, wie es geht:

  1. Neues Wertpapierdepot: Zunächst müssen Sie ein Wertpapierdepot bei einer anderen Bank oder einem anderen Onlinebroker eröffnen.
  2. Depotwechsel bestätigen: Anschließend müssen Sie ein entsprechendes Formular ausfüllen und somit den Wechsel bestätigen. Dieses Formular finden Sie meist direkt online bei Ihrem Depotanbieter.
  3. Abwarten: Nun heißt es für Sie Warten, bis Ihre Wertpapiere in dem neuen Depot eingetroffen sind. Wie lange die Übertragungen Ihrer Papiere dauert, lässt sich nicht sagen – in der Regel aber nicht länger als einige Tage. Bei Wertpapieren auf einem ausländischen Depot kann ein Wechsel auch einige Wochen in Anspruch nehmen. Wichtig: Während des Depotwechsels können Sie Ihre Wertpapiere nicht verkaufen. Das sollten Sie bedenken, bevor Sie Ihr Wertpapierdepot wechseln möchten.

Gut zu wissen: Es ist in der Regel nicht möglich, dass Fonds-Bruchstücke mitumziehen. Diese entstehen, wenn Sie beispielsweise in einen Sparplan eingezahlt haben und je nach Kurs einen ganzen Fondsanteil oder nur einen Teil erworben haben. Einige Direktbanken bieten dafür einen "Umzugsservice" an. Der Anbieter kümmert sich darum, dass Ihre Aktien und Fondsanteile übertragen werden – und verkauft die in Ihrem Depot verbliebenen Bruchstücke.

Wie übertrage ich meine Wertpapiere?

Der Übertrag Ihrer erworbenen Anlagen auf eine andere Person ist in der Regel sehr einfach. Sie müssen dazu nur ein Formular auf der Webseite des Onlinebrokers oder der Direktbank ausfüllen. Grundsätzlich sollten Sie zwei unterschiedliche Fälle beachten:

  • Übertrag auf einen Bekannten: Wenn Sie Ihr Depot auf einen Bekannten übertragen wollen, zählt das rechtlich als Verkauf. Das bedeutet, Sie müssen auf erwirtschaftete Erträge Steuern bezahlen. Das sind pauschal 25 Prozent an Abgeltungssteuer für Erträge über dem Sparerpauschbetrag von 801 Euro.
  • Übertrag auf einen Verwandten: Wenn Sie Ihr Depot auf einen Verwandten übertragen wollen, fällt keine Abgeltungssteuer an, weil es rechtlich als Schenkung gilt. Allerdings kann hier die Erbschafts- oder Schenkungssteuer greifen. Die setzt aber erst ab einem Depotwert von 20.000 Euro an, wenn Sie Ihr Depot an Geschwister oder Eltern übertragen. Wenn Sie es Ihrem Kind schenken wollen, gilt die Freigrenze bis 400.000 Euro, bei einem Ehepartner von 500.000 Euro.

Dauer eines Übertrags
Bis alle Aktien, Anleihen und Fondsanteile auf dem Depot angekommen sind, dauert es in der Regel zwei Wochen. In bestimmten Fällen – etwa wenn es ausländische Aktien sind – kann der Übertrag auch noch länger dauern.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • depot-vergleich24.net
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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